Freitag, 3. April 2020

Was wird aus der "Freien Marktwirtschaft"?

Ich zitiere hier vorab https://unternehmer.de/ mit der gängigen Definition zu den Merkmalen der "Freien Marktwirtschaft", damit alle. die meinen Blog besuchen, sich  frei von meinen Anmerkungen und diversen Verschwörungstheorien und angesichts der durch die Pandemie verursachten Auswirkungen auf die Wirtschaft selbst ein Bild machen sollen:

Die freie Marktwirtschaft zeichnet sich aus durch:
  • freien Wettbewerb
  • offene Märkte
  • Individualplanung und individuelles Risiko
  • Vertrags- und Gewerbefreiheit
  • Streben nach maximalem Gewinn
  • Konsum- und Investitionsfreiheit
  • Privateigentum an Produktionsmitteln
  • freie Berufswahl
  • untergeordnete Rolle des Staates
  • Zwang zur demokratischen Gesellschaftsordnung
  • freie Austauschbarkeit der Währungen
Meine Ansicht zu Punkt  1:
Die Maßnahmen und Verordnungen der Legislative, um uns vor Covid-19 zu schützen, haben den freien Wettbewerb nicht nur unterbunden, sondern auch zu extremen Ungerechtigkeiten geführt: Drogerie-Märkte dürfen weiter geöffnet bleiben, andere Läden mit vergleichbarer Angebotsstruktur nicht. Gemüse-Bauern dürfen nun Erntehelfer aus dem Ausland holen. Gärtnerei-Betriebe bleiben auf ihren Frühjahrspflanzen und -Blumen sitzen.

Bei Punkt 2:
Welche Märkte offen bleiben, entscheidet die Verwaltung der Bundesländer. Im Binnen-Handel gelten andere Regeln als im Export, der von den Bundesministerien als überlebenswichtig gegebenen Falles zugelassen wird. Aus Verzweiflung auf Versandhandel umzustellen, hilft nur so lange die Krise dauert. Dauert sie zu lange, ist die alte Struktur des Einzelhandels irreparabel.

Für Punkt 3 gilt:
Jegliche individuelle Planung hat die Corona-Pandemie aktuell unmöglich gemacht. Das individuelle Risiko ist durch die Beschränkung der Strukturen kaum noch einzuschätzen. Es trifft dadurch natürlich - was gut ist - Heuschrecken-Investoren und solche im besonderen Maße, die für das Zusammenraffen von Firmen bei Krediten nur noch auf den Zehenspitzen stehen. Die Dummen sind dann die Arbeiter und Angestellten.
Bei denen, die in normalen Zeiten,  ein solides Risiko kalkuliert haben, wird es abzuwarten sein, wie schnell Rettungsschirme, günstige Kredite oder Ausgleichszahlung voll umfänglich ankommen.

Punkt 4:
Wer jetzt seinem Gewerbe nachgeht, hat (siehe Punkt 1) keinerlei Planungssicherheit, muss aber damit rechnen, dass die Partner bei bereits abgeschlossenen Verträgen aus eigener Not auf dem Rechtsgrundsatz" pacta sunt servanda" bestehen müssen. Sich dort legislativ durch Aussetzungen einzumischen, gefährdete dann in erster Linie unseren Rechtsstaat dauerhaft.

Punkt 5 braucht eine veränderte Perspektive:
Schon in der ersten Stunde meiner kaufmännischen Ausbildung, lernte ich, dass Unternehmen gegründet werden, um Gewinn zu machen. Dass er maximal anzustreben sei, wurde aber ebenso wenig vermittelt, wie in der Folge mit dem Erwirtschafteten umzugehen sei. Es gibt keinerlei Ethik-Regeln für maximales Gewinn-Streben, was historisch gerade in solchen Notsituationen wie heute belegbar ist. Auch dass es für die Big-Gamer immer noch jede Menge Steuer-Schlupflöcher gibt, ist ein Manko.

Punkt 6:
Die Frage, ob wir alles konsumieren sollen, was im Angebot ist, wird dadurch beantwortet, was wir bereit sind, dafür anzulegen oder besser auszugeben...

Im Prinzip ja zu Punkt 7:
In meinen Rebellen-Jahren gab es die Idee vom Staatsmonopolistischen Kapitlismus, kurz "Stamokap" genannt. Irrungen und Wirrungen der marxistisch-leninistischen Theorien - am besten nachzuvollziehen am Untergang der sogenannten DDR. Der Mensch will Eigentum, und selbst als einfachem Arbeiter steht ihm auch die Beteiligung an den jeweiligen Produktionsmitteln zu. Einst Beispiel gebend: Bosch, Siemens und Rosenthal...

Punkt 8 muss nicht hinterfragt werden.

Punkt 9 ist aktuell reziprok:
Im Moment - ob uns das gefällt oder nicht - muss der Staat sich einfach überordnen: auch um unsere hart erarbeitete, gesellschaftliche Struktur zu erhalten. Die brennende Frage muss aber sein: Wie weit darf oder muss der Staat gehen, damit wir geheilt werden und dennoch ein Weg zurück noch möglich ist. Können wir - das Volk - dann noch beeinflussen oder gar verlangen, dass der Staat sich ihm/uns wieder unterordnet?

Das allein würde Punkt 10 schon gewährleisten.

Zu Punkt 11:
So lange es keine gerecht bemessene Weltwährung gibt - was ja Utopie ist, wie selbst Kryptische Währungen derzeit zeigen - wird es den Devisen-Handel geben. Um jeden Preis muss deshalb der Euro die Corona-Krise überleben. Dann wird er auch auf seinem Weg zur Leitwährung gestärkt aus ihr hervorgehen!
Passend dazu mein interaktives Bild"Midas-Apokalypse"
- je mehr Gier in der Welt, desto mehr gold auf diesem Bild










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