Freitag, 9. April 2021

Kein West-östlicher Divan

Vor 202 Jahren erschien die  einzigartige Gedichte-Sammlung "Der West-östliche Divan" von Johann Wolfgang von Goethe. Gemessen am Prosa-Werk wird in ihr deutlich, dass der Autor mit Ambitionen zum Staatsmann auf der "dichterischen Kurzstrecke" viel politischer und humanistischer Botschaften verschickte. Die Literatur-Wissenschaftler erkennen im "Divan" heute sogar Ursprünge des "Wandels durch Annäherung" oder Anleitungen zur allgemeiner Völkerverständigung

Quelle: google books

.Und dann das: Der Goodwill-Besuch der EU-Spitze beim türkischen Pascha Reciep Erdogan gipfelte zum "Sofa-Gate" weil Ursula von der Leyen nicht neben dem türkischen Tyrannen auf einem Sessel sitzen durfte, sondern mit einigem Abstand auf ein Sofa verbannt wurde. Sicher waren die meisten Korrespondenten allzu jung, um direkt mit der Anspielung auf Goethes Werk zu punkten. Das Ernsthafte der Berichterstattung wäre spielend in Satire umzuwandeln gewesen. Und man muss doch der Pandemie geradezu dankbar sein, dass dieser muslimische Macho nicht nach wieder zurückgekehrten Sitte einer "unreinen" Frau den Handschlag verweigerte.

Was erwartet die Welt denn von einem der gerade im Alleingang aus dem "Istanbuler Abkommen zum Schutz der Frauenrechte" ausgestiegen ist? "Der Diwan-Gate" ist ja nur ein weiteres Beispiel, dass der "Große Osmane" - als der sich ja selber sieht - der EU seit Jahren immer frecher auf der Nase herum tanzt.

Wäre "UvdL" nicht von sich in ihren Amt derart begeistert, hätte sie sein Sofa zum Diwan um funktioniert, sich hingelegt, um sich zu einem gespielten Nickerchen zurück zu ziehen, Kein "ahäm", sondern die laute, klare Ansage: "Macht mal Jungs! Bei Entscheidungen kommt ihr dann ja sowieso nicht an mir vorbei."

Das war eindeutig mehr als Corona-Abstand
Die "verschleierte" EU-Kommissions-Präsidentin
auf der Besetzungs-Couch
Quelle nrz.net

Statt sich über diese protokollarische Unverschämtheit aufzuregen, sollte die EU sich überlegen, ob sie die Türkei nicht mit all umfassenden Sanktionen belegt sowie die extrem teure Vereinbarung im Bezug auf die Flüchtlinge in die Tonne tritt. 

In sofern wäre eine Bundeskanzlerin Annalena Baerbock sicher eine Wahl als feministisches Signal, um mal in den Außenbeziehungs-Kisten Europas gründlich aufzuräumen. Das hat Frau Merkel als ansonsten in diesen schweren Zeiten erfolgreiche Moderatorin eindeutig verpasst.

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