Sonntag, 29. März 2015

Jetzt muss endlich geliefert werden!

Ich bin O.belix und ich bin online bestellsüchtig, denn ich liebes es, wenn mir diese Leute liefern.

Ansonsten klappt das im übrigen Leben ja nicht mehr so, sonst würde nicht so oft von wichtigen Leuten oder sonstigen Politikern öffentlich verlangt, endlich zu liefern:

Mehdorn zum Beispiel sollte beim BER liefern, Dobrindt bei der Maut Sinn und Hamburgs Bausenator bei der Elbphilharmonie ein verläßliches Datum für das erste Konzert.  Geliefert ist bei solchen ehrgeizigen Projekten meist nur der Steuerzahler. Der steht dann "ein Stück weit" alternativlos im Regen und wartet auf etwas, das auch gern gefloskelt wird: den Paradigmenwechsel.

Ganze Staaten unterliegen jetzt auch dem Liefer-Druck: Die Griechen sollen ihre Sparpläne liefern. Der Putin soll Sicherheit für den Frieden liefern, statt dessen liefert er lieber schwere Waffen in die ukrainische Problemzone.

Wird endlich mal irgendwo tatsächlich in kleinen Schritten geliefert, dann wird das gleich begeistert als Quantensprung der Geschichte gefeiert, weil nur wenige der Mächtigen wirklich wissen, dass das Quäntchen die kleinste physikalische Maßeinheit ist, und der Sprung von einer zur anderen nur eine kleine Sache aber mit immerhin großer Wirkung sein könnte.

Beliebt sind auch solche gesprochenen Gedanken-Striche:
"Ich möchte fast meinen, dass...." für die, die der Meinungsfreiheit nicht so trauen. Oder
"Ich möchte fast sagen" für die, die ihren Wortmüll dann schwupps doch gleich rauslassen.

Was wirklich dringend der Lieferung bedarf, ist eine Instanz, die zwar den Wandel der Sprache zulässt, aber auch gleichzeitig die Wortmüll-Entsorgung liefert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen