Montag, 6. Februar 2023

Von der Kunst, im Kaffeesatz lesen zu können

Weil das konzertierte Klagen des Kassandra-Kartells wegen des Krieges kaum verstummt, habe ich mir zur Kontrolle angewöhnt, jeden Morgen im Kaffeesatz zu Lesen; sozusagen  als Orakel-Referenz.
Ein Ritual bei dem Puristen bestimmt finden, es sei aus der Zeit gefallen, seit es Kaffee-Automaten und Filtertüten gibt. Zum Glück hatte ich Gelegenheit ein altes Dokument aus dem Jahre 1909 einzusehen, in dem die Erfinderin des Papier-Filters, Melitta Bentz beschreibt, wie man auch aus dem Satz, der  in ihren Filtertüten zurück bleibt, Botschaften beziehen kann.
Der Kopf der Midgardschlange
vor schwarzem Mond
steht für das Versagen von Allvater Thor.
Als Orakel bedeutet das:
Auseinandersetzung ohne Ende

Den Türken wird nachgesagt, sie hätten mit dem Lesen Ende des 17. Jahrhunderts angefangen. Da hießen sie noch Osmanen und brühten ihren Mokka ungefiltert über offenem Feuer in Kupferkännchen mit langem Stiel. Da blieb natürlich noch viel mehr Satz, aus dem man lesen konnte, in der Tasse zurück. Weil das Gebräu aber dermaßen stark war, konnten ihre Sultane nachts nicht schlafen, weshalb sie sich 1001 Nacht Märchen erzählen lassen mussten. Es wird gemunkelt, dass Recep Tayyip Erdogan, der 12. Präsident der Türkei, die Dinge, die er seinen Untertanen erzählt, immer noch aus so einem dreihundert Jahre alten Kännchen liest. Aber das ist natürlich ein Gerücht, dass die kurdischen Terroristen verbreiten, die in Schweden leben, wo der Kaffee bekannter Maßen eher dünn gefiltert wird.

Der Abdruck eines Paarzehers
verspricht reichlich Fleisch.
Je nach Gegend von Schwein, Ziege,
Hochwild oder Rind.
Das Orakel: Verzehr sie nicht
und werde Veganer!

Also ich lese deshalb aus dem Kaffeesatz, weil die Trefferquote meiner Weissagungen nahezu genauer ist, als die der Panik- und Angst-Schürer in diesen tragischen Zeiten. Wer es nicht glaubt, sollte mal kontrollieren, ob meine Posts nicht tatsächlich früher ein Thema aufgreifen, als das Kassandra-Kartell es dann einige Tage später zu einem bevorstehenden Drama ausruft, dass dann wieder doch nicht eintritt.

Aber ich wollte ja Hinweise geben, wie jeder das Kommende selbst aus den Brühresten seines Morgenkaffees heraus lesen kann: 

Dafür braucht es zunächst frisch Gemahlenes - nicht allzu fein, aber dafür von derart intensivem Duft, dass er allein schon den Dämmerzustand vertreibt. Dann das auf 96, 5 Grad erhitzte Wasser nicht in einem Schwall in den Filter schütten, sondern ein feines Rinnsal in Kreisen vom Durchmesser des oberen Filterrandes zunächst im Uhrzeigersinn gewissermaßen einträufeln. So erhebt sich die breiig aufgeworfene Substanz sachte mit der Füllmenge. Das ist die Voraussetzung für eine klare Nachrichten-Lage. Die Nazis übrigens, die ihre Vorsehung ja auch aus Kultigem bezogen, haben mit jeglichem anderen Okkulten auch das Kaffeesatz-Lesen bei strengster Strafe verboten. Der Grund: Am Boden des Filters blieb selbst bei oberflächlicher Betrachtung stets der unübersehbare braune Batz...

Die Kaffee-Bohne im Strahlen-Kranz
bedeutet dem Blogger:
Bald ist es Zeit, frisch aufzubrühen.
Das Orakel:
Trau keinem, der aus Kaffeesatz
im Filter seine Nachrichten bezieht!

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