Dienstag, 17. Januar 2023

Gesichtserkennung

Physiognomik. Der Begriff der Physiognomik setzt sich aus den griechischen Wörtern für Körper (Physis) und Kennzeichen (Gnoma) zusammen und bezeichnet damit die Lehre, nach der sich durch den Körperbau und die Gesichtszüge eines Menschen Rückschlüsse auf dessen Charakter und Persönlichkeit ziehen lassen. Zitat: wikipedia

   
In der heutigen Kriminalistik scheint es . zumindest in Filmen - nur eine Sache des Software-Programms zu sein, um anhand schummriger Überwachungsvideos und weniger Parameter eine verlässliche Identität festzustellen. Vor ein paar Jahren - als die Fernsehserie "Person of Itnerest" lief - erschauerte man noch bei der Vorstellung der totalen, digitalen Überwachung und Identifizierung anhand von typischen Körpereigenschaften.
Was solche Programme glücklicher Weise (noch) nicht können, ist auch das jeweilige Wesen aus den Daten herauszulesen. Bis jetzt braucht der Kriminalist also immer noch die Erfahrung und das, was er an Physiognomik bei der Ausbildung gelernt hat. Einen Zivilisten, der so etwas instinktiv kann, bescheinigt man eher eine "Menschenkenntnis" - es sei denn er hätte Psychologie  oder Psychiatrie studiert.
Sind diese beiden
miteinander verwandt
oder spiegeln ihre
Gesichter nur den
gleichen Ehrgeiz
und ihren Willen zur 
Macht wider?
paint-collae: Claus Deutelmoser
In jungen Jahren habe ich mir viel auf meine Menschenkenntnis eingebildet, obwohl ich oft schon ganz schön daneben lag. Mittlerweile erkenne ich Gesichter immer noch gut wieder, aber bei jüngeren Männern fällt mir das zunehmend schwerer. Entweder sind sie durch ihre Metrosexualität* oder den "Undercut " kaum noch individuell wahrzunehmen. Im Freundeskreis meiner Kinder schäme ich mich oft, weil ich Menschen, die ich mein Leben lang kenne, nicht mehr auseinander halten kann. Auch ihr Alter einzuschätzen, fällt mir schwer, weil die Kahl-Schädel selbst bei den jungen 30ern überhand nehmen. Vorm Fernseher kabbeln meine Frau und ich uns immer häufiger über die Identitäten der Darsteller. Sie leidet zumindest vor der Mattscheibe, trotz gelaserter Pupillen schon an fortschreitender Gesichtsblindheit (Prosopagnosie). Dank Internet kann ich ihren Irrtum immer leicht beheben, bevor  so eine Nebensächlichkeit durch ihre Sturheit in Zank ausartet. 
In diesen Tagen der blindwütig herrschenden Köpfe, wünschte ich mir für jeden Menschen ein Gesichtserkennungs-Programm, das Politiker-Ziele demaskiert, um Wahlversprechen schon vor dem Kreuzchen-Machen wahrhaftig einordnen kann.


*Der Begriff Metrosexualität, der aus metropolitan undSexualität zusammengesetzt ist, bezeichnet einen extravaganten Lebensstil heterosexueller Männer, die keinen Wert auf Kategorisierung in ein maskulines Rollenbild legen. Der Ausdruck metrosexual (engl.) wurde 1994 erstmals vom britischen Journalisten Mark Simpson publiziert. Zitat: wikipedia

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen