Mittwoch, 27. Mai 2020

Wir sind das Wirtschaftsvolk!

Volkswirtschaft ist der Begriff für eine bestimmte Anzahl von Wirtschaftssubjekten (UnternehmenHaushalte, Staat), die miteinander in wirtschaftlichen Beziehungen stehen und durch gezieltes Handeln ein gemeinsames wirtschaftliches Ziel (Wohlfahrt) verfolgen.
Hat ihre Optik schon Corona angepasst


In diesen angeblich für uns alle gemeinsam zu bewältigenden, schweren Tagen verteilen die von uns gewählten Volksvertreter Bundes- und Europa weit Milliarden wie Konfetti. Das sind von uns entrichtete Steuergelder, aber auf die Gerechtigkeit bei der Verteilung in einem derartigen Ausmaß haben wir, die Geber, keinen wirklichen Einfluss. Die Legislatur-Perioden sind auf derartig rasant auftauchende Notsituationen einfach nicht eingestellt.

Zynisch behaupten einige nicht wenige, der Staat gängele und entmündige uns anhand von Fallzahlen, die weit weniger dramatisch sind als Katastrophen, die die Welt schon heim gesucht hätten. Aber darf anhand einer tödlichen Gefahr der Verlust an Menschenleben gegen das Wohl der Überlebenden überhaupt statistisch aufgerechnet werden?

Das ist eine grundsätzlich humanistische Frage.

Ich habe deshalb einmal andere Fallzahlen für einen Vergleich zusammen getragen:

Die weltweite "Spanische Grippe" hat in drei pandemischen Wellen 1918/19           ca. 50 000 000
Menschen das Leben gekostet.

An AIDS sind bislang seit dem Ausbruch der Immunschwäche                                 ca. 35 000 000
gestorben. die Krankheit ist eingedämmt aber nicht besiegt.
  
Nine Eleven 2001                                                                                                         ca.          3 000

Der Tsunami im Indischen Ozean 2004 forderte rundum an all seinen Küsten Tote   ca.      230 000

Der vor Fukushima 2011: 18 500 offizielle Opfer dazu noch Strahlen-Opfer              ca.        22 000

Tote der hoffentlich abklingenden Corona Pandemie 2020 Stand 27. Mai  weltweit   ca.   3 000 000    

Es wäre müssig, die Zahlen irgendwie zu kommentieren, aber spannend ist es, über die politischen, unmittelbaren Reaktionen im Anschluss an die Katastrophen nachzudenken. Wird auf Covid-19 so anhaltend weltweit reagiert wie in den bald zwei Jahrzehnten nach "Nine Eleven", droht uns eine Epoche zunehmender Unfreiheit, in der der Kapitalismus den Ton angibt, indem er sich ein volkswirtschaftlichen Deckmantel umhängt.

Dabei wäre es in Zeiten des Internets doch so einfach, die demoskopischen Weissagungen auf  Basis weniger, mit denen man alles rechtfertigt, durch direktes Abstimmen des gesamten Wirtschaftsvolkes abzugleichen. Die Wahl zwischen einer möglichen, tödlichen Ansteckung oder dauerhafter, perspektivloser Armut sollte nicht allein auf dem Altar politischer Profilsucht geopfert werden.

Oder bin ich der einzige der das Ungleichgewicht zwischen kümmerlichen oder ausbleibenden Rettungsschirmen für Kleine und Kleinste an der Basis der Volkswirtschaft und den 9 Milliarden+ für den größten Atmosphären-Vergifter als undemokratisch empfindet?

Naja, ich bin eben alt und gehöre zu denen, die ja sowieso bald stürben. Was weiß denn ich schon?

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