Mittwoch, 6. Mai 2020

Mit den Farben des Regenbogens

In den letzten Tagen spannten sich mehrmals Regenbögen über dem Glashaus, In alten Zeiten wäre dieses optische Himmelsphänomen um diese Jahreszeit kurz vor den Eisheiligen als Zeichen für eine bevorstehende gute Ernte geschätzt worden. Aber das war eben nur ein weiterer Mythos, der mit dieser Lichterscheinung verbunden wird.

Bis heute euphorisiert der Anblick eines Regenbogens die Menschen. Ob das an den Spektralfarben oder dem perfekten  Schwung liegt, oder eher weil er nicht so häufig in Erscheinung tritt, wurde eigentlich nie erforscht. Schon die Urmenschen sahen ihn allerdings - unabhängig von den Göttern, die sie ober vermuteten - als Brücke zwischen Himmel und Erde.

Als wir in einem anderen Leben mit den Kindern über den Shannon und seine Loughs schipperten, erzählte ich ihnen von Leprechauns, den Trollen, die laut der Irischen Mythologie am Ende des Regenbogens mit einem Topf voller Gold auf den Finder warten würden. Die Kids hielten meine Erzählung für Fake, weil sie von Disney und der unsäglichen Killer-Kobold-Filmserie bereits an eine andere "Überlieferung" glaubten.

Aber so ist das eben mit den Farben des Regenbogens: Sie werden ohne Rücksicht auf das Urheberrecht entlehnt oder zum Symbol stilisiert - wie die meisten dekorativen Dinge.

Die "Arctic Sunrise Quelle: Greenpeace
Am besten hat mir die PACE-Flagge gefallen, die die Italiener während der Golf- und Tunesien-Kriege aus tausenden Fenstern und von ebenso vielen Balkonen hängten. Auch dass Greepeace sein Flaggschiff im Kampf für den Klima- und Arten-Schutz "Rainbow Warrier" getauft hat fand ich gut.
Und dass die  sieben Farben über jeder Gay-Parade flattern empfinde ich als ideales Symbol für Vielfarbigkeit und Toleranz, die ja gerade wieder durch den eremitierten Deutsch-Papst infrage gestellt wird.
Quelle. flaggenfritz.de

Der  Welt wäre aus meiner Sicht allein schon geholfen, wenn jeder, der einen realen Regenbogen erblickt, nicht an Töpfe voller Gold denkt, sondern, so langer er ihn betrachtet, in friedlicher Freude hoffnungsfroh verharrt.

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