Dienstag, 3. Oktober 2017

Homonoia weicht Eris

Als einer, der sich gerne mit der Gläubigkeit anderer beschäftigt, hat mir die griechisch-römische Mythologie immer Spaß gemacht. Im Gegensatz zu Jesus Menschensohn, dem entrückten Heiligen Vater und dem nicht dingfest zu machenden Heiligen Geist, hatten Römer und Griechen stets die für einzelne Sparten zuständigen, durchaus den Menschen ähnelnden, Gebrauchs-Götter, an die man sich speziell wenden konnte.

Dass sich der Monotheismus aber in Gestalt des Christentums oder des Islam  weltweit als beherrschend durchsetzen konnte, ist den von den Herrschern gnadenlos bis in unsere Tage angewandten Machtstrukturen geschuldet. Den Mächtigen diente der Glaube als Manifest für  Macht und Wohlstand, den Armen blieb da nur die Hoffnung auf ein Leben danach. Karl Marx enttarnte die Religion treffend als Opium fürs Volk.

Dass es den Menschlein dennoch immer wieder gelingt, sich vom Joch der Unterdrückung zu befreien, ist bei den häufig herrschenden Konstellationen ein wahres Wunder.

Dass das sogar ohne großes Blutvergießen machbar ist, noch dazu von einem Volk und einer Nation, die ihre Geschichte mit Mord und unendlichem Blutvergießen belastet hat, ist wahrlich einen Gedenktag wert.

Wenn die Deutschen heute den Tag ihrer Wiedervereinigung feiern, dürfen sie nicht länger zulassen, dass deren Errungenschaften auf den Altären von ruchlosen Neben-Göttern geopfert werden.

Griechen und Römer hatten da noch die Wahl zwischen Homonoia (Concordia)  und Eris (Discordia). Weder wahre Christen noch gläubige Moslems, sollten daher zulassen, dass ihr einziger Gott, einer des fehlinterpretierten Vergessens wird.

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