Samstag, 19. Oktober 2013

Verschobene Perspektiven

Irgendwie komme ich mir als Wutbürger vor wie ein Straßenpassant vor einem betrügerischen Hütchen-Spieler. Jedesmal wenn ich als Wähler in eine Richtung wählen wollte, ist unter dem so bestimmten Hütchen zwar etwas - nur nicht das, was meiner Überzeugung nach herauskommen sollte. Inzwischen ahne ich, dass daraus eine gefährliche Perspektiv-Verschiebung werden könnte. Denn die Symptome sind auch in unseren Nachbarländern als gefährlicher Trend auszumachen:

Wenn sich die Konservativen nach links orientieren müssen, damit sie ungestört regieren können,und sich die Sozialdemokraten nach rechts wenden, um dann als Steigbügelhalter doch an der Macht teil zu haben, die ihnen ja der sogenannte Souverän mit seinen Stimmzetteln nicht gewähren wollte, passiert etwas, was die Volksparteien gar nicht wollten:

Es entsteht ganz rechts außen eine wachsende Lücke, in die nationalistische Elemente hinein stoßen.

Diese Warteperiode, was wohl nach der kommenden Legislaturperiode  werden wird, haben die Norweger und Niederländer nach ihren Wahlen schon nicht mehr, dort fanden nationalistische 'Tendenzen nach dem Geschacher um Stimmen bereits Einzug ins Regierungsprogramm.In Frankreich agiert die Hollande-Administration hilflos im immer heftiger brodelnden Multikulti-Kessel - vom Namen her ja sozialistisch - bereits konservativer als Sarcozys Mannen. - Mit dem Erfolg, dass der Front National schon jetzt auf dem Weg zur stärksten Partei der Grande Nation ist.

Wenn es stimmt, dass die AFD vor der Wahl bereits bis zu imaginären fünfzig Prozent von verkappten Nazis unterwandert wurde, könnte bald folgendes Horror-Szenario enstehen: 

Die SPD erstickt in der Koalitionsumarmung von CDU/CSU und schrumpft ausgesaugt auf unter zwanzig Prozent. Die Linke und die Grünen - in Ermangelung einer wahrnehmbaren Ausübung von Oppositon - haben in der unweigerlich kommenden, nächsten Euro-Krise auch kein Profil mehr, das sie in die politische Waagschale werfen könnten. Also sackt die "Alternative für Deutschland" alles  ein, was an von Europa frustriertem Wahlvolk bleibt, und schon haben wir wieder einmal Nazis im Parlament. Ungarische Elemente gibt es nämlich auch bei uns.

Ein analytischer Blick zum Nachbarn Österreich wird wohl auch niemandem mehr rechtzeitig die Augen öffnen. Dort werden  mit jeder großen Koalition die Ultra-Rechten wieder stärker.

Es wäre vermessen, der Kanzlerin solche Ziele zu unterstellen, schon eher dem Absolutisten Seehofer. Er entstammt ja noch jener Freistaat verherrlichenden Politiker-Generation, die einst unter FJS von der ARGE ALP träumte. Ein Schuft, wer da Ähnlichkeiten zu Hypo Alpe Adria entdecken möchte...

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