Dienstag, 5. März 2024

Die Freiheit nehmen, sich zu verpissen...

Je öfter ich lese, dass dringend erforderlich Gesetze an irgendeinem "Ampel-Streit" scheitern oder sich durch Liegenbleiben bis zur späteren Wirkungslosigkeit verzögern, stelle ich mir die Frage, wieso die FDP immer wieder als Koalitionspartner von links oder rechts erwählt wird. Denn in der Historie war sie immer nur Notnagel, um absolute Mehrheiten im Parlament zu sichern.

Das liberale Element, das sie als Banner immer vor sich her trug, ist längst ein zerfetzter, schlapper Lappen. Gerade erinnern Macht-Allüren der FDP (bei Prognosen knapp über oder unter der Fünf-Prozent-Hürde) verdächtig an die Zwerg-Gewerkschaft GDL. Die nutzt ja auch gerne ihre Minibasis um in einem Quasi-Akt der räuberischen Erpressung den Schienenverkehr lahmzulegen und riesigen Volkswirtschaftlichen Schaden anzurichten. Würden die Ex-Liberalen die Konsequenz aus ihrer stets negierenden Beteiligung an der Ampel ziehen, dann müssten sie sich eigentlich als gelbe "Übergangsphase" sofort aus der Koalition verabschieden, um Neuwahlen erzwingen.
Aber in einer sich möglicherweise bald verändernden Parteien-Landschaft, warten ja mittlerweile auch drei andere Parteien  darauf, so gerade mal mit Ach und Krach in den Bundestag zu kommen. Jede kleine Partei, die am rechten oder linken Rand der Republik knabbert, erhöht jedoch bei der derzeitigen Stimmungslage im Volk die Chancen der AfD, nicht mehr nur die künftige "zweite Kraft" im Parlament zu sein. Dann gäbe es ohnehin keinen Platz mehr für echten Liberalismus. Es ist trotz der Massenaufstände gegen den aufkommenden Rechtsradikalismus nicht anzunehmen, dass diejenigen, die für sich in Anspruch nehmen "das Volk" zu sein, dann schlauer sind als Hitlers ohnmächtiges Stimmvieh in den 1930ern.

Genau für das Volk waren aber zur Verbesserung und Zukunftssicherung seiner Perspektiven durch Zerstrittenheit schlecht verkaufte Maßnahmen der Ampel gedacht. Lindner und seine Leute haben sie nachweislich immer wieder blockierten - um nicht zu sagen torpedierten. 

Wäre ein Verhalten der FDP anders gewesen, gäbe es seit zwei Jahren nicht diese globale Kriegsgefahr? Wohl kaum. Denn die Wahrheit des Liberalismus, wie ihn die Freien Demokraten heute verkörpern, lässt sich aus jeweils wechselnden Blickrichtungen, historisch nur als ein unverdient überproportionales Mitmischen an der Macht bezeichnen.

Wenn ihr nicht mehr in der Lage seid, ein wahrhaft freiheitliches Profil durch prägende Köpfe wie einst zu schärfen, dann nehmt euch bitte wenigstens die Freiheit, euch zu verpissen!

Einst prägende Köpfe der FDP von wählbarem Format:

Bundespräsident Theodor Heuss
Bundespräsident Walter Scheel


"Genschman" mit seinem Markenzeichen:
Der gelbe Pullunder des
Rekord-Außenminister

Hildegard Hamm-Brücher, Grande Dame
des Parlaments und Leitbild für
feminine Politik

Rekord-Landwirtschaftsminister
Josef Ertl

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