Freitag, 18. März 2022

Freiwillig

Die Ikone vom Sterben im  Krieg
Frank Capras Foto aus dem
Spanischen Bürgerkrieg
Vorab: Nur weil ich manchmal quer denke, möchte ich absolut nicht zu den Querdenkern gehören. Ohnehin schlafe ich im Moment, da die Corona-Fallzahlen durch die Decke gehen  nicht besonders. Im Bekanntenkreis gibt es mehrere, die sich trotz dreifachem Impfschutz diesen Virus eingefangen haben. Sie sind alle im gefährdeten Alter, aber die Verläufe waren etwa so harmlos wie bei einer leichten Erkältung. Dennoch bin ich für ein Ende der Freiwilligkeit beim Impfen, weil wir offenbar noch vor der Lockerung und den warmen Jahreszeiten inmitten einer Welle von einer zusätzlichen erfasst worden sind.

 Panzer schüren die Angst mehr, als es Covid je vermochte
Quelle: wiwo

Aber Covid ist ja seit Ende Februar längst kein Brennpunkt-Thema mehr. Die Sondersendungen beschäftigen sich nun mit dem Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Auf allen Kanälen wird wild von Experten spekuliert, denen auch keine deutlich verlässlicheren Quellen zur Verfügung stehen. Generell wächst dadurch die Angst und Hilflosigkeit.  Die wiederum verstärkt täglich Wut und Hass und generiert auf einmal welche, die sich dadurch entscheiden, als Freiwillige in diesen Krieg zu ziehen.

Bei Ukrainern, die hier im freien Europa leben, könnte ich das noch halbwegs verstehen, Sie wollen den Untergang ihrer alten Heimat, in der sie immer noch verwurzelt sind, verhindern. Aber was treibt junge Deutsche dazu sich freiwillig ohne militärische Ausbildung an die Seite der ukrainischen Kämpfer zu  stellen? Haben die zu viel Hemingway oder Jünger gelesen oder sind sie durch die gruseligen Computer-Spiele wie "Mortal Kombat" angefixt, weil in ihrem Leben zu viel Frieden in Freiheit geherrscht hat?

Krieg zum kostenlosen Download

Das "Stahlgewitter" des Ersten Weltkrieges war schon unfassbar grausam, aber mittlerweile wird ja Krieg mit  elektronischem Skalpellen geführt. Und gibt es eine leichtere Arbeit für Spione, Agenten und Saboteure in einem Bruderkrieg, in dem man die Kombattanten meist weder an der Sprache noch an ihrem Aussehen unterscheiden kann? Revolutionen, die einst Freischärler aber auch Intellektuelle aus der ganze Welt zum Kämpfen animiert haben, müssten doch durch den Verlauf der Geschichte deutlich gemacht haben, dass romantische Vorstellungen vom Kämpfen für die Freiheit keine Nachhaltigkeit haben.

Darf ungestraft als
Kriegsromantiker bezeichnet werden:
Sein Machismo-Männerbild
beruhte auf eigenen Erlebnissen
 im Spanischen Bürgerkrieg und
zum Ende des Zweiten Weltkrieges
beim Einmarsch der US-Truppen
in Paris.
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Freiwillige aus dem freien Europa bergen zudem nicht nur das eigene Risiko, sondern auch die Gefahr, dass Putins Truppe sie als NATO-Agenten deklariert, um daraus die Aggression abzuleiten, die ihn ermächtigt auf den Atom-Buzzer zu drücken. Weil er sich nämlich aus der selbst gestellten Falle anders nicht mehr befreien kann.

Also ihr lieben Freiwilligen aus den EU-Ländern: Helft lieber ehrenamtlich bei der Aufnahme und Verteilung der Vertriebenen. Oder spendet für die Ukraine - aber nicht euer einziges und daher kostbares Leben. Es gibt kein Walhalla für Krieger!

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