Mittwoch, 5. Januar 2022

Warum denn in die Ferne schweifen? Sieh, die Verstrahlung liegt so nah!

Atomstrom-Romantik an der Mosel. Schön anzuschauen, aber doch
eine permanente Bedrohung. Die Meiler von Cattenom
Quelle: HAZ
Was hat die kleine Frau mit ihren bunten Blasern in ihren 16 Jahren Regentschaft wirklich schockiert? Das war nach Tschernobyl der SuperGAU von Fukushima. Selten sahen Mitbürger/innen die mit einem Doktor der Physik dekorierte und mit einem Doktor der Chemie verheiratete, personifizierte Gelassenheit derart betroffen aber auch entschieden handelnd. Die Folge: Die Bundesrepublik Deutschland verzichtet fürderhin auf Atomstrom. Angela Merkel wollte ein Beispiel geben, dem Europa bitte folgen sollte...

Hat es was gebracht? Nein! Die Europäische Kommission will verdächtig kurz nach ihrem Abschied Atomstrom als "Saubere Energie" eingestuft wissen. Und die Mehrheit innerhalb der EU möchte das auch  so. Ein Blick auf die AKW-Karte Europas macht deutlich warum:
Die rot umrandeten AKWssind permanent am Netz
Quelle: cultural submission

Mehr denn je ist die Geldmaschine Deutschland von importiertem Strom abhängig, um auch ihren wirtschaftspolitischen Führungsanspruch zu bewahren. Dem Strom aus der Steckdose kann eben keiner zuordnen, woher er wirklich kommt. Immerhin kann der Statistik entnommen werden, dass das vom AKW-Befürworter Emmanuel Macron regierte Frankreich bei 70prozentiger Abhängigkeit nun nur noch rund 40 Prozent weniger Strom nach Deutschland exportiert. Aber wie wird uns das vor der Verstrahlung retten, wenn eines der mittlerweile überalterten Kraftwerke in den Nachbarländern um uns herum in die Luft geht?
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/09/PD21_429_43312.html 
Ich habe einmal mit Hilfe von "Kachelmannwetter" nachgerechnet, wie stark meine beiden Wohnsitze betroffen wären. Bei der meist vorherrschenden Westwind-Wetterlage wäre die atomare Wolke bei der Dichte der AKWs im Rhone-Tal innerhalb von drei bis vier Stunden über Ligurien, da schützten uns auch die Alpes Maritimes nicht wirklich. Es wäre auch anzunehmen, dass München durch die AKWs in der Schweiz wegen des westöstlich verlaufenden Alpen-Hauptkamms kaum später aus Westen erwischt wird. Explodiert aber eines der überalterten AKWs in Tschechien bei Ostwind-Lage (wie damals in Tschernobyl), könnte die Kontaminierung Bayerns innerhalb von ein, zwei Stunden erreicht sein...

Wer dann noch trotz Verstrahlung lebt, erinnert sich mit verbrutzeltem Hirn vielleicht gerade noch an die kleine, tapfere Frau, die einst meinte, "wir schaffen das".


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