Mittwoch, 25. März 2020

Spekulations-Sperre für die Börse

Ist es denn wirklich so, dass die Dramatik der Corona-Krise die Menschen enger zusammen schweißt? Ich habe ja gleich gewusst, dass die angeblich "historische" Rede unserer Kanzlerin nur Schall und Rauch oder eher Sozialisierungs-Geschwafel war. Langsam, ganz langsam holt uns die Realität der menschlichen Charaktere auf den immer mehr verrottenden Boden einer Gesellschaft zurück, bei der das Teilen weiter von oben nach unten geht:

Da sitzen Familien mit kleinem Einkommen eingeschlossen und bangen darum, ob sie nicht nur ihren Job verlieren, sondern damit auch nicht mehr Miete und sonstige Alltagskosten aufbringen zu können. Nur Gutmenschen auf der "sicheren Seite" können nämlich im Moment solidarische Gefühle entwickeln. Die anderen kämpfen ums nackte Überleben, und was das überwiegend für Charakter-Eigenschaften generiert, verrät ein Blick in die Geschichtsbücher. Wenn die vollmundig angekündigte, unbürokratische Hilfe ohne Nachweis für die am härtesten Betroffenen nicht ankommt, wird Sodom und Gonorrhoe herrschen.

Sollten wir das sich weltweit verbreitende Virus tatsächlich noch mit intakten Nationen überleben, werden wir in der Bilanz bei Börsenschluss wieder einmal entdecken, dass Desperados und sowieso schon immer Reiche durch die kaum zu kontrollierende Verwendung der Ausschüttungen noch reicher geworden sind. Während sie die Löhne und Gehälter ihrer Angestellten und Arbeiter allerdings leider auf lange Zeit deckeln müsssen, um die "Verluste" ein weiteres Mal zu kompensieren. Denn vorher haben sie ja schon für lau Steuergelder zur Firmen-Rettung eingesackt.

Zocken wie die Reichen:
Computer-Börsen-Programme
im Test von chip.de
Mag ja sein, dass die Automobil-Industrie am Boden zerstört sein wird - wie wesentliche andere Schlüssel-Branchen für unsere Wirtschaft. Aber so richtig arm werden die Top-Manager und Wirtschaftskapitäne, die sie lenken nie mehr.  Schon deshalb nicht, weil sie wie auch die zehn Reichsten von Bezos (amazon) bis Zuckerberg (Facebook) immer über genügend Spielgeld und ausgeklügelte Algorithmen fürs Spekulieren an den Börsen verfügen. Bullen- und Bären-Märkte entstehen längst künstlich, und es braucht vielleicht eines dramatischen Anlasses, um wirklich richtig fett Kohle zu machen.

Obwohl alle Zeichen gestern  auf Weltuntergang standen, machte der DAX wieder einen, nicht nachvollziehbaren, zehnprozentigen Sprung über die 9000er-Marke, die ja 2007/8 schon der Maßstab des Unheils war.
SZ.de feierte vor 9 Stunden den größten Kursanstieg seit 1933

Wenn alle verzichten und gegängelt werden - wieso dann eigentlich die Spekulanten an den Börsen nicht? Weil die Great Gamer zu mächtig sind, längst viel mächtiger als die Politik!

Für die Armen, die ohne eigene Schuld wohl bald noch ärmer werden, wäre eine Art gesetzliche Spekulations-Sperre und hohe Geldstrafen, die wiederum dem Bundes-Haushalt kompensierend zuflössen, ein wichtiges Zeichen gewesen Frau Kanzlerin!

So bleibt denen nur meine Variante von der alten Weissagung der Creek-Indianer:

Erst wenn Ihr kein "Bares für Rares" mehr gucken könnt, 

werdet Ihr merken, dass man Euch mit Covid-19 gehörig verarscht hat.

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