Sonntag, 16. Februar 2020

Wie Sand am Meer

Nicht nur jeder Mächtige oder nach Macht Strebende sollte das mehrmals täglich wie ein Mantra  wiederholen:
Gemessen an der Erdgeschichte ist das Existieren der Menschheit noch weniger als ein Mückenschiss.
Bislang ist auch noch jede Hoch-Kultur Opfer ihrer Überheblichkeit geworden.
Was wir zu können glauben, probieren wir aus, auch wenn es der nächste Schritt in Richtung Untergang ist.
Das Perverse: Wer jenen veranlasst oder befielt, findet immer einen wichtigen, vermeintlich hehren Grund. - Was alles ist nicht zum Schutz und zur Sicherheit der Völker unternommen worden und hat in Wahrheit nur eine alles überlebenden Clique mächtiger Reicher noch reicher gemacht...

In München ist gerade mit immensen Aufwand zur Sicherheit der Beteiligten die alljährliche Sicherheitskonferenz zu Ende gegangen; mit der gleichen Nullnummer wie Wochen zuvor das Wirtschaftsforum in Davos. Ein Haufen Wichtigtuer, die sich durch markige Auftritte von Staatsmännern in ihrem eigentlichen Tun für die wohlfeilen, egoistischen Verhandlungen in Hinterzimmern adeln lassen.
Die Völker zahlen zwar auf die eine oder andere Weise dafür, aber von den Ergebnissen verbessert sich deren Situation kaum noch. Die aufgezeigten Feindbilder sind nämlich gar nichts, gemessen an den wirklich kommenden Katastrophen die  so lange es geht, irgendwie verleugnet werden:
Klimawandel, Corona-Virus, Artensterben und Verschwendung von Ressourcen werden zwar nicht länger verleugnet, aber von den gleichen Medien thematisiert, die sich auch geradezu ekstatisch auf solche Scharlatan-Konferenzen  stürzen.

Schon in der Bibel, auf die so viele von den Mächtigen beim Amtsantritt schwören, sind im Alten Testament Sintflut und die 10 Plagen vor dem Auszug der Kinder Israels aus Ägypten thematisiert. Aber die Offenbarung des Johannes im Neuen Testament kommt den tatsächlichen Verfehlung der Menschheit aktuell sehr viel näher. Das "Blut" im Text müsste in einer modernisierten Fassung lediglich durch die Umwelt-Gifte und ihre Verseuchung von Erde, Wasser und Luft ersetzt werden:

Die sieben Plagen der Johannes-Apokalypse sind:

  1. schlimme Geschwüre an denjenigen Menschen, die das Zeichen des Tieres tragen
  2. Meerwasser wird zu Blut und Tod aller Meeres-Lebewesen
  3. Flüsse und Quellen werden zu Blut
  4. Sonne versengt Menschen mit großer Hitze
  5. Reich des Tieres wird verfinstert
  6. Austrocknung des Stromes Euphrat
         7. größtes Erdbeben seit Menschengedenken vernichtet alle Inseln und Berge; großer Hagel fällt
            auf die Erde hernieder


Ich erspare euch hier weitere Quer-Verweise auf derzeitige Katastrophen; allerdings auf die brodelnde Wut der Meere möchte ich in diesem Zusammenhang doch noch eingehen:

Futsch: Wangerooges Hauptstrand - fort
gespült von der stürmischen Sabine
Quelle: Blog "ankerherz.de
Auf Wangerooge hat Sturmtief "Sabine" den für den Tourismus so wichtigen Hauptstrand
fortgespült. Ein Multi-Millionen-Schaden, der durch die internationale Presse ging. Die ostfriesische Insel liegt genau vor Jade-Busen und Weser-Mündung, was schon bei früheren Jahrhundert-Sturmfluten heikel war, aber bei stetig steigendem Meeres-Spiegel auch in unseren Breiten nun hoffentlich auf eine "Beschaffungs-Krise" aufmerksam macht.

Die Floskel "die gibt es wie Sand am Meer" gilt nämlich schon längst nicht mehr. Der Welt geht nämlich der Sand für die Gestade aus; mit verheerenden ökologischen Folgen.

Mittlerweile leben eine Milliarde Menschen unmittelbar an Meeresufern. Schon vor der ersten Thematisierung einer kommenden Klima-Katastrophe warnten Geologen seit den 1980ern davor, unbegrenzt Strände für die wild und immer näher ans Meer heran wachsenden Städte zu bebauen.

Was Wangerooge erstmals in diesem Ausmaß erfahren musste, erlebe ich seit zwanzig Jahen in meiner Zweit-Heimat an der ligurischen Riviera. Weil Steinstrände für die Touristen nicht so attraktiv sind, wird für viel Geld Sand von Stellen am Meer heran gekarrt und  darauf verteilt. Den spülen die immer heftiger werdenden Winterstürme mit schöner Regelmäßigkeit wieder fort. Weil der die  zahlreichen Freizeithäfen durch die Strömungen versandet, ist er derzeit noch "recht bequem" durch deren Aushub wieder zu beschaffen. Aber wie lange noch, wenn der illegal nächtens dann auch noch für das Bauen entnommen wird?

Gläubige haben da vielleicht noch dem Liedtext von "Wer nur den lieben Gott lässt walten" vertraut und deshalb die Warnungen der Natur überhört. 
Sie sollten vielleicht besser damit anfangen, nicht mehr alles zu glauben, was ihnen vorgebetet wird:

Wer Gott dem Allerhöchsten traut
Der hat auf keinen Sand gebaut.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen