Montag, 26. November 2018

Basteln

Wenn eine höhere Macht es gewollt hätte, dann wäre ich mit Fingerfertigkeiten ausgestattet worden. So wurde ich mit eher ungeschickten Händen versorgt, was mir den Werk-Unterricht in der Schule verhasst machte. Auf den Reisen aber, die ich aus Budget-Gründen häufig ja allein unternehmen musste, gewöhnte ich mir eine gewisse Notfall-Bastelei; learning by doing eben

Als meine Kinder dann ins Brabbel-Alter kamen, hatte ich bei ihnen mit Finger-Puppen Erfolg. Mit denen sprachen sie lieber als mit ihrem Gram gebeugten Erzeuger. Tatsächlich hatten sie den hinter den Puppen bald vergessen.

Dann begannen in der Weihnachtszeit Basteleien mit erstaunlichen Ergebnissen: ein Puppenhaus, eine Weihnachts-Krippe und ein Kasperle-Theater mit Schiebe-Kulissen. Als die Kids dann größer waren, war aber dieser Bastel-Anfall vorüber.

Zwischen dem Befall und der Geburt von Kindern gibt es aber wohl einen Zusammenhang. In ein paar Tagen hat mein zweisprachig aufwachsender Enkel Geburtstag. Er nuschelt noch immer stark und verschluckt auch Silben. Also dachte ich mir, da könnten wieder Puppen auf der Hand Wunder wirken...

Socken-Puppen gehen schnell und einfach - dachte ich mir. Aber beinahe wäre ich schon beim Einfädeln gescheitert. Meine schneidernde Schwägerin konnte mich leider nur mit rutschigen Stücken von  seidigen Futterstoffen versorgen,, und unsere Knopf-Kiste ist in Ligurien. Zwei Hände voller Daumen versuchten also ihr Bestes mit der Nähnadel, aber "Nummer Eins" ist leider ein echtes Schrumpel-Monster geworden.

Hoffentlich sieht das mein Enkel ja anders...Wie immer zählt doch der Versuch!

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