Montag, 2. April 2018

Tatoos

In der Kindheit machten wir einen großen Bogen um Kerle, die ihre Tattoos zur Schau trugen. In der Hafenstadt Hamburg waren die aber schon alltäglich: Zimmerleute, Seemänner aber auch Knastis.

Egal, wie lang sie regiert,
dieser Mann hat sie ewig...
Dann in München waren solche "Hautverschönerungen" nicht mehr zu sehen. Heute kannst du sommers in kein Verkehrsmittel steigen, ohne Männer und Frauen zu sehen, die stolz ihre Tattoos präsentieren. Von Teens bis zum "Mittelalter" reicht offenbar die Klientel der Bild-Stecher. Tatsächlich gewöhnt sich der Zuschauer auch in Filmen und im Fernehen daran, dass Protagonisten immer häufiger tätowiert sind (es gibt natürlich auch aufklebbare Tattoos, die nach dem Dreh wieder entfernt werden). Die weiblichen Stars mit Haut-Deko haben sich in den letzten Jahren derart vervielfacht, dass dabei durchaus von einer Influencer-Hype ausgegangen werden kann - ähnlich wie beim Tragen von Kapuzen-Pullis.

Neu ist das alles nicht. Der Gletscher-Ötzi war übersät mit Tattoos. 61.  an der Zahl.
Die Schamanen vergangener Epochen sahen in den Symbolen auf der Haut Schutz vor bösen Mächten und Krankheiten. Die Wikinger benutzten Tattoos im Gesicht, um ihre zahlenmäßig meist überlegenen Gegner bei ihren Eroberungs-Zügen abzuschrecken, Bei den Maoris auf der damals noch nicht entdeckten Seite des Globus, hatten die Gesichts-Tätowierungen schon viel früher ähnliche Bedeutung.

Seit der Liberalisierung der Sexualität scheint ein Tatoo auf bestimmten Körperflächen als Antörnung zu dienen. Unvergessen wie Sandra Bullock bei der Oscar-Verleihung für die Rolle in "Blind Side" ihren Ehemann anschmachtete, der da schon längst dem Ganzkörper-Tatoo einer Porno-Darstellerin verfallen war.
Die Tattoos halten
länger als
"Brangelina"
Als Statement für eine immerwährende Liebe taugen Tattoos mit dem Namen des Partners nicht wirklich. Zwar können die Bilder von der Haut entfernt werden, aber das ist schmerzhafter als das mögliche Ende einer Beziehung.

Der größte Feind des Tattoos ist jedoch das Altern. Die Bilder verblassen ja nicht - sie schrumpeln...

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