Mittwoch, 21. März 2018

Facebook verliert seine Maske

Auf Facebook zu sein ist quasi zur Pflicht geworden. Politik, Konzerne, Organisationen und Milliarden privater Nutzer präsentieren sich beim Dominator der Social Media, weil es offenbar ohne nicht mehr geht. Das einst bestaunte Myzel hat derart gewuchert, dass es entweder nicht mehr einzugrenzen ist oder bewusst missbraucht wird.

Mark Zuckerberg erscheint im Moment wie der Zauber-Lehrling, der die Formeln des Hexenmeisters zwar angewandt hat, aber nicht mehr weiß, wie die Geister, die er rief, zum Aufhören zu bewegen sind.

Der strategische Wert seiner Mitglieder-Daten ist beispiellos auf dieser Welt, Jeder möchte Honig aus diesen speziellen Daten sammeln, um sie sich zu Diensten zu machen. Dass darunter auch welche sind, die sie zum eigenen Wohl missbrauchen möchten, darf  da nicht überraschen. Aber vielleicht handelt ja insgeheim auch Facebook mit diesen Daten. Multi-Milliardär zu sein, hat noch nie jemand abgehalten noch reicher werden zu wollen.

Nun sind Facebook-Daten in einen weltweiten Skandal verwickelt, der zu mehr als 40 Milliarden Dollar Einbußen beim Kurswert  seiner Aktien geführt hat. Und dabei bleibt es vermutlich nicht, weil Zuckerberg von mehreren Parlamenten zur Anhörung vorgeladen wurde und Rechenschaft darüber ablegen muss, wie sich die Cambridge Analytica über diese Plattform in Wahlkämpfe, Beeinflussung von Wahlen und Firmen-Strategien einmischen konnte.

Gier macht überheblich und unvorsichtig. So ist der Skandal auch ausgelöst worden, weil der Chef von CA, Alexander Nix, ausgerechnet vor Undercover-Journalisten damit prahlte, zu welchen teils erpresserischen Methoden oder strafbaren Übergriffen diese Daten befähigen. Er wurde sogleich gefeuert.

War wohl nix! Es müssen strengere Regeln und Gesetze her, um private und geschäftliche Daten in den Social Media zu schützen. Chefs zu feuern, bringt nichts, wie ja der Abgas-Skandal  bei den Diesel-Fahrzeugen schon gezeigt hat.

Die Eitelkeit bei harmlosen, selbstverliebten Privatdarstellungen im Netz ist der Humus, auf dem das Gute zum Bösen wächst.

Aber was tun? Ich hab doch nichts zu verbergen!
Leider ist es so, dass alle, die so denken, in den Schwarm-Daten eben doch ein Sammel-Profil preisgeben.

Selbst Blogs sind dagegen nicht gefeit. Wenn ich in den Statistiken meiner Posts erfahre, dass ich viele Leser in Russland und den USA habe, weiß ich wer da guckt...

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