Montag, 5. Februar 2018

Krähen in München

Trotz Eiseskälte beginnen
die Krähen vor unserem Haus
bereits zu "turteln"
Schon immer wird den Raben-Vögeln mit geradezu mystischer Furcht begegnet. Sie sind in ihren Schwärmen unheimlich, was ja schon Regisseur Alfred Hitchcock mit seinem Schocker "Die Vögel"
als Horror-Szenario nutzte. Im Mittelalter wurde das plötzliche Auftreten riesiger Schwärme als Unheils-Botschaft verstanden. Als Zeichen zum bevorstehenden Ende der "guten Zeiten".

Dabei ist der Mensch meist selbst schuld, wenn Krähen überhand nehmen, denn in Zeiten bester Versorgung schmeißt der Mensch vielmehr Nahrhaftes weg, als in Notlagen. München ist wegen seiner vielen Parks natürlich besonders als "Migrations-Lager" geeignet,

Die möglicherweise mit den Delphinen und Affen intelligenteste Spezies nötigt mit Problemlösungen bei der Nahrungssuche allerhand Respekt ab. In München gibt es zur Winterzeit rund 5.000 Krähen (Nebelkrähen) als Zuwanderer, die keine Standvögel sind wie die Saat-Krähen, die sogar unter Naturschutz stehen, aber erst mit Beginn der wärmeren Monate in die Stadt einfallen. Obwohl sich die Arten mit heiserem Krächzen quasi sprachlich Botschaften senden, werden sie zu den Singvögeln gezählt.

Wir haben alljährlich im Winter Krähen auf den Dächern, und können wegen des nahe gelegenen Olympia-Parks und dem Luitpold-Parks aus dem Glashaus gut ihr Verhalten als Großstadt-Bewohner  beobachten. Sind die Krähen da, vertreiben sie die Tauben, die die wirkliche Plage Münchens sind. Aber gegen Tauben werden nicht solche Vernichtungs-Wünsche laut, denn sie sind ja seit jeher Symbol für vieles wie beispielsweise Frieden und außerdem so niedlich zu füttern...

Ich kann mich nicht erinnern, dass die Boulevard-Presse jemals derart auf die Tauben eingehackt hätte wie in diesem Winter auf die Krähen, die Selbstversorger sind und erwiesener Maßen nicht so mit Parasiten und Bakterien verseucht wie die "Flug-Ratten".

Der Image-Schaden der Krähen wird von unserer "Wegwurf"-Gesellschaft angerichtet. Die schlauen  Rabenvögel nutzen das im Winter und machen auch vor Mülltonnen nicht halt. Da wird dann schnell der Ruf nach "krähensicheren" Mülleimern laut, als wären nicht auch die als Jagdtrophäe eingeführten Waschbären und die Marder sowie die Wildschweine längst den Verlockungen des Müll-Booms erlegen.

Aber bei der Politik ist es eben am leichtesten, alte Feindbilder zu bedienen und mit Scheinlösungen Wähler-Stimmen zu sichern.

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