Montag, 12. Februar 2018

Aber glauben, tun viele

Gute Menschen, die an etwas glauben, sterben jeglichen Tag. Der Spruch blieb mir aus einer Zeit in Erinnerung, als die sogenannte RAF in Deutschland wegen ihres gezielten Terrors die Gesellschaft erschütterte. Sie glaubte irrtümlicher Weise - wie viele nach ihr, dass Gewalt ihre Sicht der Dinge aufzwingen könnte.

In jener Zeit gab es nur einen offenen Glaubenskrieg, über den regelmäßig berichtet wurde: Den zwischen Katholiken und Protestanten auf der Irischen Insel. Inzwischen wird unter dem Deckmantel einer vorherrschenden Religion oder Ethnie rund um den Globus Blut vergossen. Wie konnte es soweit kommen?

Die meisten Gesellschaften haben ein Maß an Unterdrückung hinter sich, aus dem allein der Glaube an etwas, in einem desperaten Dasein Erlösung verspricht. Wer glaubt, ist für jede Art von seelischem Trost nicht nur empfänglich, sondern lässt sich auch für Aufopferung rekrutieren Da beginnt die Politik des Bösen durch Entflammen des Fanatismus. Der modus operandi  lässt sich gemeiner Weise auf jede gesellschaftliche Offenbarung anwenden.

So gesehen, ist der Olympische Friede mit aufsteigenden Tauben und Fackeln der Freiheit nichts weiter als eine Ablenkung. Die Kriege gehen gleichzeitig weiter. Mir bleibt bei dem Nebeneinander in den aktuellen Nachrichten das Gold im Halse stecken, denn ich habe den Verfall der immer teureren Idee als Berichterstatter vor Jahrzehnten bei vier Olympischen Spielen miterlebt.

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