Dienstag, 24. Januar 2017

Inszenierungen

Der politische Mord gehört in den Ländern der heutigen Despoten quasi zur Kultur. Ob USA, Russland oder Türkei - immer wieder hat eine Gewalt-Tat die gesellschaftlichen Wege verändert. Ausgerechnet die in ihrer Vergangenheit Massen mordenden Deutschen hängen da - abgesehen von den täglichen Verbrechen während der Nazi-Zeit - deutlich hinterher. Kotzebue, Rathenau, Luxemburg und Liebknecht - danach gab es nur noch die tragisch gescheiterten Attentate auf Hitler.

Die Morde der sogenannten RAF müssen bereits dem Terrorismus zu geordnet werden, der dem nur scheinbar politischen motivierten weltweiten Töten zwar den Weg bereitet, aber - wie all die anderen Terroranschläge - zu keinen Schäden an den Demokratien geführt hat. Schäden an Demokratien verursachen allein Monokraten  oder selbst ernannte Welten-Retter.

Wieso an diesem nebligen Frost-Dienstag dieses  düstere Thema?

Ganz einfach, weil seit vergangenem Freitag ein Mensch die Geschicke der Welt beherrschen möchte, der offenkundig alle Merkmale eines Narzissten ungebremst medial zur Schau stellt. Damit übertrifft er bei weitem die möglichen Perspektiven die amerikanische Filme und Fernseh-Serien schon seit Jahrzehnten ausleuchten wollen. Die Nation, deren Präsidenten immer wieder Anschlägen ausgesetzt waren, inszeniert wie keine andere den Machthunger von Usupatoren, die Weder vor Gewalt, Verrat noch Mordserien zurück schrecken, um Geld oder Macht zum eigenen Wohl zu erlangen:

Ob das nun House of Cards, Prison Brteak, The Designated Survivor oder The Mandchuiran Candidate waren, Grundlage sind dabei immer perfekte Verschwörungen, bei denen unsereiner sich fragt, wie dies in der mächtigsten Nation der Welt mit den uneingeschränkt herrschenden Diensten überhaupt passieren könnte. Aber es passiert!

Und nun ist es aber in Realitas geschehen. Die Dienste und das gehackte Internet mit seinen Whistleblowern beeinflussen gewollt Regularien der Demokratie. Das wissen wir seit den Cyber-Attacken auf unsere Kanzlerin, für die sich der POTUS mit dem Friedensnobelpreis nur wachsweich entschuldigt hat.

Hätten die Script-Schreiber und Regisseure allerdings ein Szenario entwickelt, in der die Potentaten sich mit Goldglanz bei den geringsten Tätigkeiten selbst inszenieren und dabei Kameras der Haus-Sender zulassen, wären sie als Übertreiber belächelt worden.

Jetzt sitzt Putin gewichtig mit seiner Marionette Medvedev plaudernd in den Prunksälen der Zaren und lässt sein Volk live dabei zusehen, Erdogan thront mit seinen Staatsgästen auf überdimensionierten Gold-Sesseln und Trump. der sofort goldenen Vorhänge im Oval Office hat aufhängen lassen, unterschreibt imposant flankiert von seinen Beratern. auf die wohl kaum hört, ein Dekret nach dem anderen.

Die Welt war schon immer ein merkwürdiger Ort, und sie ist noch ein wenig merkwürdiger geworden.


 Es ist 
nicht alles Gold, 
was glänzt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen