Freitag, 8. April 2016

Tirade ist niemals Satire

Jan Böhmermann hat seinen Auftritt Beim Grimme-Preis heute Abend abgesagt. Das ist gut so, wenn er das aus der Einsicht tut, dass er mit seiner Tiarde gegen Erdogan zu weit gegangen ist. Es wäre schlecht, wenn er diese Entscheidung als beleidigte Leberwurst getroffen hätte; im Gefühl des vom ZDF zu Unrecht Zensierten.

Schon lange habe ich befürchtet, dass diese neue Moderatoren-Generation aus Selbst-Verliebtheit über Grenzen des Anstands oder gar des Rechtes hinweg rauscht. Die Raabs, Poschers, Stuckrad-Barres und eben auch Bohmermann haben durch ihre ungesunde Popularität den Abstand zum Ego verloren. Das haben sie durch diverse Abstürze oder gar erfolgreiche Klagen zwar schon bisweilen zu spüren bekommen, aber der Rückenwind der begeisterten Zuseher hat sie stets darin bestärkt, derbe Späße auf Kosten anderer, - oft  harm- oder wehrloser Menschen - seien  komisch.

Stimmt nicht! Das ist nur ungezogen. Aber an Staatsmännern sein Mütchen derart zu kühlen, erreicht ganz andere Dimensionen. Und da wird klar, wie dumm und unwissend diese hochgespülten, jungen Moderatoren doch sind, was eine mögliche Tragweite ihres Tuns angeht.

Meine Leser wissen, dass ich kein Erdogan-Freund bin, und den Türkischen Ministerpräsidenten für einen "pathologisch Grenzwertigen" halte. Aber die Ehre des Menschen ist eben laut unserer Verfassung unantastbar. Und lernend aus unserer tragisch-verbrecherischen Vergangenheit haben ihre Väter für das Verunglimpfen anderer Staaten und deren Lenker auch Schutzmaßnahmen eingerichtet.

Satire ist ein gutes Mittel, um diese Hürden zu umgehen. Denn Satire hängt sich an Gesagtem und den Taten der hochgestellten Zielpersonen auf. Je feiner das Florett der Satire zu sticht, desto entlarvender sind dann die provozierten Gegenargumente. Aber absurd Unbewiesenes in einer Schmähung zu wiederholen, sorgt eben dafür, dass der Geschmähte widerwillig - wie in meinem Fall - von diversen Hütern des Anstands in Schutz genommen werden muss.

Dieser Text, Herr Bohmermann, ist weder komisch, noch hält er Grenzen des unter Gentlemen geforderten guten Geschmacks ein:

Sackdoof, feige und verklemmt,
ist Erdogan der Präsident.
Sein Gelöt stinkt schlimm nach Döner,
selbst ein Schweinepfurz riecht schöner.
Er ist der Mann der Mädchen schlägt,
und dabei Gummimasken trägt.
Am liebsten mag er Ziegen ficken,
und Minderheiten unterdrücken,
Kurden treten, Christen hauen,
und dabei Kinderpornos schauen.
Und selbst Abends heißt statt schlafen,
Fellatio mit hundert Schafen.
Ja, Erdogan ist voll und ganz,
ein Präsident mit kleinem Schwanz.
Jeden Türken hört man flöten,
die dumme Sau hat Schrumpelklöten,
Von Ankara bis Istanbul,
weis jeder, dieser Mann ist schwul,
Pervers, verlaust und zoophil
Recep Fritzl Priklopil.
Sein Kopf so leer, wie seine Eier,
Ja, Erdogan ist voll und ganz,
ein Präsident mit kleinem Schwanz.
Von Ankara bis Istanbul,
weis jeder, dieser Mann ist schwul,
Pervers, verlaust und zoophil
Recep Fritzl Priklopil.
Sein Kopf so leer, wie seine Eier,
der Star auf jeder Gangbang-Feier
.Bis der Schwanz beim pinkeln brennt,
das ist Recep Erdogan, der türkische Präsident.

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