Dienstag, 3. Dezember 2013

Die rot-grüne Invasion

Der Lauf der Geschichte ist ja schon öfter durch falsche Einschätzungen von Invasionen verändert worden. Aber wer erlebte schon jemals eine Okkupation von innen heraus?

Da hockt einer zu Hause, weil er Angst hat, dass ihm beim Recherche-Radeln in dieser Kälte der Allerwerteste abfriert und glaubt im Inneren des Glashauses gäbe es keine Themen für einen Blog. Weit gefehlt!

Während er noch darüber nachsinnt, dass außer in seiner Heimatstadt, in der im kommenden Jahr ja der Bürgermeister gewählt wird, die Kombi Rot-Grün wohl kaum  noch eine Zukunft haben wird,  fällt es ihm wie Schuppen von den Augen:

Ganz Deutschland ist bald  schwarz-rot oder schwarz-grün. Nur ein kleines Appartement im Münchner Norden leistet Widerstand und beugt sich nicht dem allgemeinen Trend. Vielmehr erlebt es gerade jetzt eine schleichende rot-grüne Invasion. Was nichts damit zu tun hat, dass die Zweitbeste als zutiefst verunsichertes SPD-Mitglied mit diesem Signal etwas der Befragung zum großen Koalitionsvertrag entgegen setzen will.

Die Sache ist viel trivialer: Die "zweitbeste Ehefrau" von allen ist eine durch nichts zu erschütternde Weihnachtsromantikerin. Und weil sie weiß, dass ihr Ehe-Begleiter alljährlich von einem chronischen Weihnachtsmann-Koller befallen werden kann und von Leuchtgirlanden, Schleifen, Goldsternchen und Adventskränzen Schnappatmung bekommt (zumindest seit die Kinder aus dem Haus sind), hat sie  eine homöopathisch schleichende Dekorationsmethode ersonnen.

Die beginnt Ende November harmlos mit einem beiläufig postierten Zwerg-Rhododendron, zu dessen Rot-Grün ich als ehemaliger Berg-Fex und Alpenrosen-Freund keine Antipathie hege. Kurz vor dem 1. Advent erhält dieser Topf Flankendeckung durch eine Riesen-Cyclame im gleichen Farbton, die der Bezeichnung Alpenveilchen längst nicht mehr gerecht wird. Seit Teschernobil haben die wohl eine genetische Mutation zum "Alpenpfeiler" erfahren.

Ich denke noch über dieses nicht allzu geniale Wortspiel nach, da merke ich erst, dass das Riesending nur von einem Adventskranz von der Größe eines Bulldozer-Reifens ablenken soll, der auf dem Esstisch platziert wird. Der ist so einnehmend, dass er uns bis Weihnachten dazu nötigt, selbst zum Abendessen nur das kleinste Frühstücksgeschirr zu decken.

Und damit die Welt draußen nichts von meinem vorweihnachtlichen, für den Gnadenstoß bereiten Verfall mit bekommt, wird dieser herrlich breite, freisichtige Glas-Erker auch noch flugs mit zwei baumhohen Weihnachtssternen vor fremden Einblicken geschützt.

Und zu allem guckt dann noch triumphierend ein Weihnachts-Hampelmann auf mich herunter, der seine Beine lässig von unserer Anrichte baumeln lässt...

Ich kapituliere - und zünde untertänigst  die Kerzen an. - Sieht einfach gemütlicher aus so, und Rot-Grün ist dann auch nicht mehr gar so penetrant!


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