Donnerstag, 10. März 2011

Ja wer verzapft denn sowas?

Da streich mir aber mal einer meinen Zapfen! Am besten in Schwarzrotgold! Es lebe der deutsche Militarismus!

Eigentlich wollte ich über seine von und zu Plagiatlichkeit ja niemals mehr ein Wort verlieren. Aber nachdem er nach heutigen Umfragen mit 72 Prozent eher noch mehr Zustimmung aus dem offenbar völlig unethischen- und rechtsfreien, deutschen Raum bekommt, muss ich meiner Wut einfach ein paar Zeilen widmen.

Während ich das schreibe, wird auf nicht weniger als fünf  Kanälen der "Große Zapfensttreich" für den Ex-Doktor und seinen Nachfolger zelebriert. Wenn die Kommißköppe ihre ewig gestrigen Rituale an einer Stelle begehen, auf der auch Hitler mit Fackeln aufmarschieren ließ - meinetwegen. Aber muss dafür von meinen Gebühren mitfinanzierte, beste Sendezeit verbraucht werden?

Ich finde das ungeheuerlich. Der große Zapfenstreich ist eine Ehrensache der Wachbataillone. So feierlich wie das Gelöbnis der Soldaten, die auf unsere Republik schwören. Ein Gelöbnis, das zu Guttenberg - auf anderer Ebene zwar - so arrogant mit Füßen getreten hat. Die schwarzgelbe Regierung bedient gewissenlos den PR-Apparat, um ihren Hoffnugsträger mit aller Macht vielleicht doch noch zum Comeback zu bringen. Gibt es denn niemanden, dem die Unversehrtheit unseres bißchen Restethos am Herzen liegt?

Dabei ist die Frage doch so einfach zu stellen:
In den Vereinigten Staaten von Amerika muss ein neuer Minister vor einen Ausschuss, bevor er sein Amt antreten darf. So ein Ausschuss läßt sich im Bedarfsfall auch im Bundestag beantragen, wenn Schaden von unserem Land abgewendet werden soll.

Da wird sich dann doch wohl einer finden, der folgende einfache Frage formuliert:
"Herr Minister. Es stellt sich heraus, dass einer Ihrer promovierten Kandidaten für den Posten eines Staatssekretärs bei seiner Doktorarbeit plagiiert und sich unlauterer Mittel bedient hat. Würden Sie ihn berufen?"...

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