Samstag, 26. November 2016

Mia san mia und wer zoit schafft o!

Castro, der eine "Maximo Lider" stirbt, der andere Uli Hoeneß tritt aus dem Dunkel seiner Haft wieder als gewählter Präsident ins Rampenlicht und sonnt sich in der ungeteilten Gunst seiner offenbar mit Weißbier gedopten Gefolgschaft. Gut, dass es dabei nur um Fußball und nicht um hohe Politik geht. Oder? Wenn man sich Präsidium, Vorstand, Bei- und Aufsichtsräte des FC Bayern anschaut, dann findet sich ein Who-is-Who aus den Spitzen unserer Gesellschaft und deren maximale Verflechtung

Der FC Bayern ist eine staatlich anerkannte, von der heischenden Lokal-Presse angetriebene Riesen-Geldmaschine bestehend aus lächerlich hoch bezahlten Legionären uns Gladiatoren. Keine Frage, dass Uli Hoeneß daran einen wesentlichen Verdienst hatte und nun wieder hat. Der Weltmeister und Bratwurst-Millionär ist einer wie Franz Josef Strauß - sein großes Vorbild. Deshalb kommt er gut an und genießt geradezu bajuwarischen Helden-Status. Selbst als er Millionen an Steuern hinterzogen hatte und erst, als er erwischt war, reuig Selbstanzeige erstattete und dann seine spezielle Pampers-Strafe antrat.

Dass ich nicht missverstanden werde: Ich bin für "zweite Chancen". Wer seine Strafe verbüßt hat und reuig ist, soll unbehelligt in sein angestammtes Leben zurück kehren dürfen.

Aber Leitfiguren unterliegen immer noch einer Gewissen Ethik. Von ihnen wird Unbescholtenheit nicht nur erwartet, sondern ist  in den Statuten der meisten Verbänden und Vereine auch zwingend für das Präsidenten-Amt vorgeschrieben; beim FC Bayern offenbar nicht. Deren vielstimmige Schlachtrufe "Mia san mia" und "wer zoit schafft o" machen aufrecht Denkende einfach platt; geradezu zum Freistaat-Verräter.

Sollten die gesellschaftlichen Auftritte dieser die Ethik zertrampelnden "Machtinhaber" und Gangster zum Zukunftsbild unserer Republik gehören, wären wieder auf dem Weg in die Verkommenheit

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