Mittwoch, 14. September 2016

Horst - das Trumpeltier

Heute liebe Landeskinder möchte ich euch von einem Fabelwesen erzählen, wie es im Freistaat immer wieder das Licht der Welt erblickt; Ob nun Märchen-Kini, der brüllende Bayrische Löwe, ein Strauß, der fliegen konnte und nach dem deshalb ein Flughafen benannt wurde oder gerade jetzt eine Gestalt, die ihr Licht  - ihren Halo gewissermaßen - aus schlappen 5,5 Millionen für ehrenamtliche Tätigkeit auflud. Oder bald der Ex-Präsident eines Fußball-Clubs, der wieder ein Euro-Imperium leiten darf, obwohl er wegen Steuer-Hinterziehung im Knast saß...

Das alles - liebe Landeskinder - kann deshalb passieren, weil wir einen Lasten-Träger namens Horst haben. Als es als Jungtier auf der Goppel stand, konnten Kenner schon sehen, dass er einmal fabelhaft werden würde, denn er kratzte sich links am Stacheldraht-Zaun und ließ sich ausschließlich von rechts streicheln und sein mächtiges Gehänge kraulen.

Als man den Horst dann auf die satten bayrischen Weiden schickte, merkte er bald, dass seine rechte Seite ungeschützt vor den frechen Affen für Deutschland angesprungen wurde. Die Kerlchen setzten ihm manch Flöhe und Läuse in den Pelz.

Der Horst wehrte sich so gut es ging, bis er entdeckte, dass das Geschnatter der Kleinen so manches verkündete, was auch in seinem Denken schon tief verwurzelt war. Er wollte vor allem im Orbanen punkten, und das gelang ihm auch mit einer gewissen Erdoganz. Die bayrischen Bauern huldigten ihm ja sowieso längst schon opferbereit. Aber das reichte Horst nicht, weil ja bei den einstigen Brüdern  und Schwestern von "Drüben" dieser ausgesprochene Undank um sich griff.

Und dann auch noch die ganzen Flüchtlinge und die Landes-Mütti mit ihrem "Wir schaffen das !"
Das ward dem Horstl zu viel, und er blickte über den großen Teich, wo ein Wüterich mit rotblond gefärbtem Schiebedach nicht nur kein Blatt vor den Mund nahm, sondern  auch Statistiken und Dubioses zu Halbwahrheiten fälschte. Und seine Gegenkandidatin (siehe da!?) uncharmant und machomäßig attackierte.

Das machte sich der Horst zu eigen. Und so mutierte er erst recht zu dem fabelhaften  "Trumpeltier", das wir für seine Unverforenheit  und seine tolle Frisur so bewundern. Wer ein Trumpeltier zum Koalitionspartner hat, braucht keine Feinde, heißt es fürderhin.
Horst mit Trump-Frisur auf der Goppel

Selbst vor der eigenen Person macht er mit seinen Vorschlägen nicht halt. 
"Wieso?", fragte er am vergangenen Wochenende sein  Volk, "muss ein Trumpeltier denn zwei Höcker haben, wenn einer völlig reicht, um die Staatsmacht zu tragen?"

Da jubelte seine Anhängerschaft in freudiger Erwartung. Sähe ihr Horstl doch mit nur einem Höcker noch viel geschmeidiger aus...

Ein Problem allerdings bleibt: Mit nur einem Höcker wäre der Horst ein Dromedar. - Bliebe also ein Kamel.

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