Montag, 6. Februar 2012

Noch immer nur eine Randnotiz: Die Zunahme der Krebs-Erkrankungen

 Vor sechs Jahren schrieb ich mal folgende Zeilen:
  Dass zwanzig Jahre nach der Reaktor-Explosion in der Ukraine im Zeitraum 2004 bis 2006 in Zentraleuropa die Zahl der neuen Krebserkrankungen auf einmal außergewöhnlich stark - nämlich um rund zehn Prozent - anstieg, wurde nur als Fußnote und ohne ursächlichen Zusammenhang vermeldet. Vorsorge, Früherkennung und therapeutische Erfolge hatten ja andererseits dafür gesorgt, dass jeder dritte Krebspatient überlebte. Hatte nicht der britische Staatsmann Sir Winston Churchill bekannt, er glaube nur Statistiken, die er selbst habe fälschen lassen? Also nahm man weiterhin zur Kenntnis,  weil ja eine im Internet lancierte Statistik immer wieder kopiert wurde, dass Krebs nach wie vor eine Krankheit vor allem älterer Menschen ab sechzig sei. Die Trends zur Unterschreitung dieser Altersmarke, die die zentrale Forschungsstelle in Lyon bereits 2004 erkannt hat, beunruhigen offenbar keinen. - Weil sie nicht ins Programm passen?

Am Samstag las ich in der SZ von folgender Statistik - bezeichnender Weise auf der Panorama-Seite unkommentiert und als Randnotiz am Seitenfuß über eine Anzeige gequetscht:


Immer mehr Krebstote

Wiesbaden - Im Jahr 2010 war in Deutschland jeder vierte Todesfall auf eine Krebserkrankung zurückzuführen (218 889 Tote). Die Zahl der Krebstoten stieg damit gegenüber 2009 um knapp 3000, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen (352 689 Tote) ist Krebs weiter die zweithäufigste Todesursache. die meisten Krebsopfer starben an Lungen- und Bronchialtumoren - fast 43 000 Menschen. Danach folgte Brustkrebs mit 17 573 Todesfällen.


Drei offene Fragen hierzu:

Wieso braucht eine Statistik im Computer-Zeitalter derart lange bis zur Veröffentlichung?

Wenn heute jeder dritte Krebspatient tatsächlich durch vorbeugende und therapeutische Maßnahmen überlebt und die Bevölkerungszahl gleichzeitg stagniert, ist das nicht ein erschütternder Anstieg. Wieso wird das in dem Text nicht relativiert?


Wieso steigt die Feinstaubbelastung trotz wachsender Schutzzonen immer noch und wird der Atomausstieg so zögerlich vollzogen?

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