Freitag, 26. November 2021

Pandemisches Paradoxon

Quelle: pixabay.com
Vorestern ließ eine Stimme aus der neuen Opposition verlauten, die Ampelregierung käme mit ihren geplanten gesundheitspolitischen  Maßnahmen nicht vor die vierte Welle. Obwohl der Anlass wirklich nicht spaßig ist, waren die Bilder ulkig, die vor meinem inneren Auge auftauchten. Offenbar war der, der da gesprochen hat, kein Surf-Spezialist.

Vor der Welle ist man im Wellental und droht im nächsten Brecher untergestrudelt zu werden. Vielmehr gilt es, möglichst lange knapp unter dem Wellenkamm zu bleiben, um die Welle auszureiten; daher der alte deutsche Name "Wellenreiter". Die Metaphern, die die Pandemie in die Sprechblasen zaubert, sind aus meiner Sicht übrigens alle wenig zutreffend. Wie zum Beispiel die Forderung, die neue Regierung müsse das Volk nicht nur vor der fünften Welle schützen, sondern diese sogar vermeiden. Dass ausgerechnet die Parteien, in den von ihnen regierten Bundesländern nun unverblümt den Ampelisten/innen vorwerfen, sie seien eigentlich schuld, dass sich die Corona-Lage so zuspitze, ist nicht nur das Nachtreten schlechter Verlierer, sondern auch der Grund, weshalb sie nicht mehr am Regieren sind...

Das ist paradox, weil doch zunächst einmal die Politik vor den Volks-Verdummern und ihren immer noch protestierenden und verweigernden "Followern" geschützt werden müsste. Denn was hilft schon die G3-Regel, wenn es zunächst eigentlich darum gehen müsste das 3P-Verhalten der Ignoranten komplett einzudämmen?

So lange 3P (Party, Populismus und Protest) unbeeindruckt unter dem Deckmantel der Freiheit weiter machen darf, gibt es keine verlässlichen Maßnahmen, die die nächste Welle verhindern könnten. Die Arbeit der vom Volk Gewählten muss paradoxer Weise nun vor dem Wahn einer Minderheit beschützt werden. Dennoch brächte eine  generelle vom Staat verordnete Impfpflicht dem Sockel unserer Verfassung ein paar Risse bei.

Dreimal darf man raten, wem die in die Karten spielen!

Quelle: de.freepik.com


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