Montag, 18. Oktober 2021

(H)Ampelmännch*innen

gimp- und paint-Collage
Claus Deutelmoser

 Die Ampel soll es nun also die nächsten vier Jahre richten. Schon lustig, was sich da immer an Bezeichnungen ausgedacht wird.  Wo doch nie alle Farben der Ampel gleichzeitig aufleuchten. Dann wäre sie ja kaputt. 
Jamaika wäre ein schlechtes Omen gewesen, weil der Insel-Staat immer noch durch unbeherrschbare Kriminalität auffällig ist. Schwarzrot hätte ja eher für ein "weiter so" gestanden oder für Berlin, das ja im Moment scheinbar zu Rot-Rot tendiert. Wenn der Grüne Wilfried Kretschmann weiter so den schwarzen Landesvater gibt, hätte Schwarz -Rot auch für ein wieder auferstandenes Königreich Württemberg stehen können.
Schwarz-Grün hätte nit Tansania symbolisiert werden können, wäre aber auch nicht passend gewesen, weil da ja zwei grüne Streifen die schwarze Mitte einschlössen. Obwohl: In späteren Geschichtsbüchern könnten  Historiker/innen durchaus glaubhaft behaupten, dass  Habeck und Söder als Spitzenkandidaten das für die angeschlagene Republik bessere Ergebnis eingefahren hätten, denn mit denen hätte es für Rot-Gelb-Grün sicher keine Mehrheit gegeben...

Grün gegendert werden Fußgänger*innen- Ampeln
Quelle. Uni Kiel
Kommen wir also auf die Ampel zurück, die zu weiteren Überlegungen zwingt: Steht sie auf Rot, wäre ja eigentlich Stillstand gefordert. Nur mit dem Gelb zusammen schaltet sie  auf Grün. Dass nur Grün allein bei allen für freie Fahrt sorgt, ist aber auch in Zukunft eher unwahrscheinlich.

Die Pandemie hat nämlich eines deutlich gemacht: Die Politik ist extrem abhängig von den Fäden, an denen ihre Akteure von Wirtschafts-Mächten fast wie Marionetten bewegt werden. Covid-19 hat dafür gesorgt, dass die Superreichen und Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer wurden. 2021 wurden weltweit 2755 Milliardäre erfasst, die  immerhin 13,1 Prozent des Weltvermögens halten.

Das Reizwort Reichen-Steuer ist dabei nur so lange politisch und untauglich, wie in jede wirtschaftliche Klemme Steuergelder  en masse gepumpt werden, die dann überwiegend von jenen kommen, die keine Chance und Mittel haben, ihr wahres Einkommen effektiv zu verschleiern. Panama- und sonstige Papers werden zwar mit viel Medien-Rummel aufgedeckt, aber ob sie dann tatsächlich im Einzelfall geahndet werden, bekommt ja durch stille Absprachen keiner mehr mit.

Abgesehen welches Ministerium die bekommen, die oben auf einer Landesliste standen, werden es ohne spezielles Experten-Wissen  dann wohl eher (H)Ampelmänn*chinnen sein, die die Lobbyisten der Wirtschaftsmächtigen nach ihrem Kalkül zappeln lassen...

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