Freitag, 31. Mai 2024

Planet der drei Affen reloaded?

 

Jeden Tag der selbe Scheiß! Jammern die Kriegsberichterstatter in dem starbesetzten Film "Whiskey Tango Foxtrott" aus dem Jahr 2016. Da war Osama Bin Laden schon fünf  Jahre tot, und Putin hielt die Krim schon zwei Jahre besetzt. Wer sich den Streifen gegenwärtig im Stream anschaut, wird daran erinnert, wie die Großmächte ein weiteres Mal am Hindukusch gescheitert waren und beinahe tatenlos zusehen mussten, wie der Taliban sein Schreckens-Regime erneut manifestieren konnte.

Der Streifen über eine Nachrichten-Schreiberin, die sich in den Kopf gesetzt hat, eine berühmte Kriegsberichterstatterin zu werden, ist aus heutiger Sicht an Zynismus nicht zu übertreffen.

Quelle IMDB
Lustig, lustig fallerifallera, schon ist die
nächste Rakete da
Aber was viel Schlimmer ist, sind all die Szenen des auf Quoten ausgerichteten, "Embedded Journlism". Sie lassen erahnen, wie sehr die weit entfernten Rezipienten dieser Nachrichten, also wir, die Zuseher, Leser und durch Abspeichern in unseren Hirnen. Gläubigen, in Wahrheit manipuliert werden. Denn Kriegsschauplätze rangieren in den Medien wie in Charts und Hitlisten - gefühlt aber bald noch schneller. Dann heißt es heischend auch aus den geschützten Studios und Redaktionen: "Nicht jeden Tag den selben Scheiß."

Über Afghanistan wird nur noch berichtet, wenn Naturgewalten erwähnenswert erscheinen. Auch die Bürgerkriege in Syrien und im Jemen, sind schon wieder aus den "Top Ten" sowie der Ukraine-Krieg durch das ins Hintertreffen gerät, was gerade im Gaza-Krieg abgeht. Da lenken die Droh-Manöver der volkschinesischen Streitkräfte rund um Taiwan als potenzielles, neues Inferno schon gar nicht mehr ab.

Werden wir global tatsächlich zum Planeten der Affen? Keine Bange, ich ziele nicht auf den kuriosen Erfolg der einschlägigen Filmreihe ab, sondern auf das Verhalten der drei buddhistischen Affen.

Quelle: kino.de
Nichts kann wohl das
Kriegerische im Primaten
jemals zum Guten ändern
Ab wann ist es statthaft, das Hören, das Sehen und das Sprechen angesichts dieser ganzen Horrorszenarien zu verweigern? Kürzlich las ich, dass sich die Wahrnehmung des Alters nach hinten verschoben hat. Vor ein paar Jahren galten 70jährige schon als alt. Jetzt beginnt diese Grenze für Männer erst ab 75. Da bin ich irgendwie froh, alt zu sein, auch weil ich nicht weiß, wie lange meine in Jahren aufgebaute Brandmauer gegen all die schlechten Nachrichten dieser Welt noch hält.
Was könnte ich alter Mann denn schon noch  an ihr ändern?

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