Freitag, 17. Mai 2024

Die Passwort-Penetranz

Quelle: Pixabay

 Wer früher in einen geschlossenen Kreis wollte, der musste eine Parole kennen und nennen. Die wurde täglich gewechselt und nur an Vertraute ausgegeben. Heute wird für jede App und für jedes Computerprogramm ein möglichst unitäres Passwort verlangt. Natürlich wird dingend davor gewarnt, solche persönlichen Passwörter nicht zu oft zu gebrauchen. Wegen der Sicherheit der möglicherweise wertvollen Daten. Dabei lernen wir doch schon in jedem drittklassigen Cyber-Krimi, dass es Spezialisten gibt, die sich innerhalb von kürzester Zeit zu jedem Handy oder jeden Laptop Zugang versschaffen können.

Mit der Zeit häufen sich diverse Passwörter in derartigen Mengen an, dass einem, der gewählte Internet-Zugriff als Hilfe gegen die Vergesslichkeit einen "Passwort-Manager" bietet. O, das ich schön einfach! Du  denkst dir wie für ein neues Konto gefordert ein schweres Passwort aus, dass du noch nicht verwendet hast, und schon erscheint der Passwortmanager und fordert dich zum speichern auf.

Wie kann ein Mensch, der wie ich, mehr als sein halbes Leben im Umgang mit Computern verbracht hat, aber dann derart aus der Zeit fallen. Manche Leserinnen und Leser erinnern sich vielleicht daran, dass ich im vergangen Jahr durch den Unfall und das Monate lange Liegen nur mit meinem Smartphone Verbindung zur Außenwelt hatte. Lag es an den Schmerzen oder den Medikamenten? Jedenfalls wurden diese Zugriffe offenbar häufig als unautorisiert erkannt. Also setzte ich dann brav mit dem Handy das Passwort zurück.

Dann wurde es penetrant, weil ich erst einmal bestätigen musste, dass ich kein Roboter sei und dann aber aufgefordert wurde  ein neues Passwort zu wählen, dass viel mehr als zehn Stellen und Zahlen sowie Buchstaben enthalten solle. Ich gebe zu, irgendwann habe ich am ganzen Leibe zitternd in der Eile wohl das Abspeichern der Passworte schlicht vergessen.

Zwischenzeitlich kann ich zwar wieder ohne Stock gehen, aber weil ich so lange von meinen Haupt-Computern nicht auf das Internet zugegriffen hatte, teilte der mir mit, dass ich noch eine "veraltete"  Version verwende und daher dringend die neue herunterladen und installieren solle. Gehorsamer User, der ich bin, zögerte ich nicht und tat , wie mir empfohlen.

Tolle neue Oberfläche, alle Anwendungen viel logischer, aber natürlich wurde das alte Passwort nicht angenommen. Also wieder zurücksetzen! Habe ja den "Passwort-Manager"!

Ja, aber der Passwortmanager lässt mich nur rein, wenn ich mein Passwort eingebe. Ja welches denn jetzt? Gut nur, dass ich mich strikt weigere Computer-Banking zu betreiben. Das wäre dann wohl das totale Chaos.

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