Montag, 6. Mai 2024

Was, wenn die Medaille keine Kehrseite hat?

 Wir Deutschen haben es in diesen Tagen wieder einmal nicht leicht. Wir können für die Vereinfachung einer Entscheidung zur Parteinahme zwischen Israel und Palästina ja nicht einfach eine Medaille in die Luft zwirbeln, um dann zu schauen, welche Seite oben liegt. Die Militärs um General Edward Allenby haben nach dem Zweiten Weltkrieg mit wenig diplomatischen Fingerspitzengefühl  einfach mit dem Lineal eine Region für die verfolgten, vertriebenen und überlebenden Juden "abgezirkelt", auf die auch durch Besiedelung seit Jahrhunderten arabischstämmige Sippen (und auch Altchristen) ein Anrecht gehabt hätten.

Quelle: Freepik

Genau genommen werden die Letzteren erst seit 1974 von der UNO weltweit und dann auch von den Deutschen Behörden zur Abgrenzung von den "Israelis" als "Palästinenser" bezeichnet. Hat die Politik damals in einem verklausulierte Antisemitismus wirklich daran gezweifelt, dass Juden in der  Lage seien, gegen die Übermacht sie umzingelnder Feind, einen wehrhaften und zum Überleben fähigen Staat zu manifestieren? Dass die meisten der ehemaligen Alliierten heute für eine Zweistaaten-Lösung für Palästina sind, ist die Erkenntnis, dass diese radikale Schaffung "palästinensischer Verhältnisse" ein Fehler - wenn nicht gar - Unrecht war.

Wer in einem "gepamperten" Nachkriegs-Westdeutschland aufwuchs, dass aus eigener Kraft und ohne Blutvergießen die Wiedervereinigung schaffte, war quasi vom Gewissen her gezwungen, ohne Vorbehalte für den Staat Israel zu sein. Damit hatten sich die Westdeutschen  gewissermaßen auf das Narrativ des Ostblocks eingelassen: Alle Nazis seien ausschließlich aus der neune Bundesrepublik entsprungen, während es die im glorreichen Siegernimbus des kommunistischen Ostens offenbar gar nicht gegeben hatte.

Quelle: Freepik
Die Diskussion dreht sich bei der Frage nach der Schuld oder Unschuld
immer darum, wer überhaupt angefangen und wer dann als Antwort härter zugeschlagen hat.
Arafat und Begin - was hat denn  der ihnen verliehene Friedensnobelpreis
dauerhaft für ein befriedetes "Palästina" bewirkt?

Heute sind jedoch ausgerechnet diese ehemals "Neuen Bundesländer" die Impulsgeber für Neonazis und Antisemiten. Denn in Wahrheit hatten diese dort ungestört die Möglichkeit im braunen Untergrundsumpf Netzwerke zu flechten und Hass zu schüren. Denn es gab ja von der DDR-Staatsraison her hinter der Mauer gar keine Nazis mehr.

Jetzt, in dieser weltweit instabilen Situation, ist es für alle Radikalinskis ein leichtes Spiel, die Konzentration der Regierungen auf andere Gefahren zu nutzen, um die "Achillesfersen von Demokratien" anzugreifen. Und was, wird dabei offenbar?

Die Medaille der Freiheit hat keine Kehrseite: Die "Bildseite" zeigt uns wie das "Revers" Wahrheit und Lügen gleichermaßen. Das Pro und das Contra erreicht uns mit den selben gültigen nur umgedrehten Argumenten.   Es kommt dabei nur darauf an welche Perspektive für die andere Sichtweise gewählt wird. Denn was man auch versucht, diese Medaille ist nicht in der Lage, so stabil auf ihrer "Rändelung" zu stehen, dass man beide Seiten gleichzeitig neutral erörtern könnte. Das  macht  es allen Beteiligten eigentlich unmöglich, zu tragfähigen Kompromissen zu kommen:

Propalästinensisch und antiisraelisch zu sein, ist allerdings nach BGB nur so lange einem freien Denken geschuldet, wie es in unserem Land die Verfassung nicht verletzt oder die Grenzen zur Gewalt beziehungsweise Ehrabschneidung nicht überschreitet. Daher muss für alle Deutsche Bildungsanstalten unbedingt ein verschärftes "Hausrecht" verabschiedet werden: Beim ersten Verstoß - Abmahnung. Beim Zweiten - folgt unwiderruflich Exmatrikulation oder Verweis.

Quelle: www.zdf.der
Wer glaubt denn ernsthaft, es gäbe nach all dem Blutvergießen und den Zerstörungen
überhaupt noch einen Frieden, in dem nicht die nächste,
gezielte Provokation einen neuen Krieg auslöst



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