Freitag, 28. Februar 2025

Krähen-Karma

 

Quelle: pinterest
Nicht, dass ich mich wiederhole! Oder doch? Unter dem Titel "Rate mal wer da hämmert?" habe ich am 20. Oktober 2017 schon einmal darüber geschrieben, dass ich glaube, Krähen nähmen gezielt Kontakt zu mir auf. Auch in meiner Jugend auf der Buchhändlerschule in Bergen-Enkheim hatte ich eine wochenlange Beziehung zu so einem schwarzen Schlaumeier.

Dass das Metzger-Ehepaar von jenseits der Kreuzung sie unterscheiden kann und es mit Namen benennt, liegt daran, dass es sie Generation um Genration um die Mittagszeit mit Leckerli versorgt. Aber was wollen die "Flattermänner*innen" heute Morgen in Scharen vor meinem Fenster? Oder was will der einzelne schwarze Schatten, denn jetzt nach so einer langen Pause wieder direkt von mir?

Da er so ein Riese ist, kann er nicht aus den Nestern flügge geworden sein, die wir während der vergangenen Jahre in der Robinie vor unserem Fenster beobachten und fotografieren durften. Dann hätte er mich ja auch schon häufiger besuchen können. Aber sein Flugmuster kommt mir von früher eindeutig bekannt vor.

Die Chinesen und überhaupt die Menschen in Fernost sehen ein Krähen-Karma ja nicht so überwiegend teuflisch böse wie der ehemals katholisch beeinflusste Westen. Dennoch ist es wohl eher der paranoide "Anflug" eines alten Trottels, der glauben möchte, es handele sich um einen gezielten Besuch des selben Flattermanns. Vom Alter her könnte es gewiss stimmen, denn Krähen werden leicht mal über 20 Jahre alt. Und von der Größe her übertrifft er aktuell alle je an der Kreuzung von mir gesichteten Krähen.

Bevor er über mir auf der Dachrinne im vierten Stockwerk landet, bereitet er direkt neben meinem Computer zum Bremsen und Auftrieb Erzeugen seine beachtliche Spannweite aus. Ich erschrecke immer vor der plötzlichen Verdunklung. Es ist, als wolle mir Graf Dracula an den Hals. Er könnte (ich denke, es ist ein Er) auch über dem anderen Schlafzimmer-Fenster landen, um im unverkennbaren Rhythmus seinen Schnabel zu wetzen und mit den Krallen hin und her zu kratzen. Nein, er landet, indem er erst kurz bevor er mich auch sieht, die Flügel öffnet.
Seit ein paar Tagen habe ich im Wohnzimmer zum Fernsehen meinen Platz gewechselt und sitze nun sichtbar direkt am Panorama-Fenster. Gestern haben die trumpschen Horrorgeschichte in den Nachrichten gerade begonnen, da gleitet er wieder unverkennbar in der Dämmerung direkt neben mir lautlos mit ganzer Spannweite zum Balkon vom Penthouse hinauf. Da er das dort zum ersten Mal so tat, zuckte auch meine Frau vor Überraschung jäh zusammen.

Wäre ich abergläubisch, wie unsere Vorfahren bis weit ins 20. Jahrhundert es waren, dann hätte ich vielleicht gedacht, er käme in seiner Eigenschaft als Bote des Todes oder um uns vor großem Unglück zu warnen.

Aber Dank unserer weltweiten Nachrichten-Vernetzung haben wir ja selbst längst gewusst, was uns blüht, wenn Trump erneut nach der Weltmacht strebt.
Dafür  bräuchten wir speziell also kein Krähen-Karma. - Unsere Politiker aber vielleicht schon. So wie sie jetzt "wie die Ochsen vorm Berg" stehen. 

Natürlich haben sie allein nur einen Grund. Sie sind auf Partner-Suche, um dann gerne ins gemachte Nest ihres Generationen-Baumes zu ziehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen