Montag, 4. April 2022

Weltfrieden in der Zeitenwende

Ach wie war der Geschichts-Unterricht einst noch so einfach: Antike, Mittelalter und Neuzeit. - Das war die Zuordnung, aber sie war schon zu meiner Schulzeit  längst nicht mehr stimmig. Denn als ich 1949 zur Welt kam, war das 20. Jahrhundert im Dekaden-Abstand auch durch Weltkriege bedingt von einer Zeitenwende in die nächste gerast. Die wahre "Mutter aller Zeitenwenden" war jedoch der 6. August 1945. Als Hiroshima von der schrecklichsten Erfindung aller Zeiten im wahrsten Sinne des Wortes platt gemacht wurde.

Quelle: ndr.de

Fortan lag in ihrem Vorhandensein und der Angst vor einem weiteren Einsatz wie in Nagasaki das epochale Friedenspotenzial. Zumindest für die Kriegstreiber-Nation Deutschland, die bei all den Regionalkriegen auf der Welt (Korea, Vietnam, Balkan, Israel/Ägypten, Irak, Afghanistan und immer noch Syrien und Jemen) sich mehr als sieben Jahrzehnten des Friedens sowie seiner Wiedervereinigung erfreuen durfte.
Aber gerade mit der Wiedervereinigung begann das neue Drohpotenzial für den Weltfrieden, weil sich der diktatorische Kommunismus durch  den demokratischen Kapitalismus nebenan zunehmend dezimierte und quasi an den Ostrand gedrängt wurde. 

Das schaffen die nie, hatten die vom Zweiten Weltkrieg ebenso wirtschaftlich gebeutelten Sieger-Mächte bei der Wiedervereinigung gedacht. Aber der aufkeimende Wohlstand Deutschlands weckte bei den kommunistischen Nachbarstaaten den Wunsch nach Teilhabe an diesem explodierenden Wirtschaftswunder. Selbst die dadurch zerstückelte Sowjetunion erlebte einen von Mihail Gorbatschow ausgelösten Turbo-Kapitalismus. Wie konnte da nur der "alte Sozialismus" wiederbelebt werden?

Quelle: berlin.de

Boris Jelzin konnte das neue Russland beim Putsch gegen Gorbatschow gerade noch retten, aber er hatte da schon eine vom KGB geschulte Laus im Pelz. Deshalb war der sogenannte Westen auch so lange ahnungslos, bis sie genug Macht aufgesogen hatte, um sich als Vladimir Putin zu outen. Er hatte im noch geteilten Deutschland genug vom Deutschen Wesen studiert, um es mit seiner immer größer werdenden russischen, mit plötzlichen Milliardären  gefüllten "Wohlstandswohlfühl-Blase"  zu täuschen. Ein voller Bauch macht keine Revolution, sondern schafft Abhängigkeiten. Putins Hegemonie war deshalb einfach nicht aufzuhalten, weil zurecht im besiegten Deutschland eine stark pazifistische Denkweise überhand genommen hatte, und man eigentlich mit allen arglos gut Freund sein wollte.

Grandiose Handelsbeziehungen zwischen beiden Nationen sollten das friedvolle Miteinander festigen. Wer wollte da schon annehmen, dass der vom Zarewitsch auf einmal zum revanchistischen Zaren mutierte. Die "Maskirovka" - die permanente Täuschung mit falschem Tun und taktischen Lügen - hatte Putin ja quasi in der DDR hautnah studiert.

Der Schattenmann, der eine weitere Zeitenwende einleitet:
Quelle;youtube
 Nun hat der "Kleingernegroß" auf Lebenszeit seine Hand am Buzzer zur Freischaltung seines Nuklear-Potenzials. Das ist die Mutter aller Erpressungen, und Olaf Scholz spricht eine Zeitenwende an, die möglicherweise keine geschichtliche Fortschreibung mehr erfährt. Die Machtlosigkeit des westlichen Verteidigungsbündnisses wurde gerade am vergangenen Wochenende durch das Massaker von Butscha offenbar. Da reiht sich Putin in die Reihe der größten Kriegsverbrecher ein. Er ist der Hitler des 21. Jahrhunderts, der vorgibt, andere zu "entnazifizieren".

Was bin ich privilegiert, dass meine Frau und ich die längste Friedenszeit in der deutschen Geschichte mit erleben durften. Aber denke ich an die Zukunft meiner Kinder und meines Enkels packt mich die schiere Angst. Und ich weiß genau und ärgere mich maßlos, dass Vladimir Putin diese Masche strickt, weil er es kann und es ihm gefällt. Er ergötzt sich an der Hilflosigkeit des Guten und der Macht des Bösen...

Was kann der Mann mit der Maske und sein pazifistisch
heran gewachsenes Kabinett noch ausrichten?
Quelle: spiegel.de

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