Freitag, 22. April 2022

Seins oder nicht Seins

 Hätte der römische Kaiser Nero schon die Instrumente der Massen-Kommunikation gehabt, gäbe es auf YouTube ein Video, wie er sich auf der Empore Harfe spielend, an der Verbrennung der Christen ergötzt. Der Poser Putin inszeniert sich ungeniert vor aller Augen in seiner Allmächtigkeit vor den Kameras. Gestern konnte man ihm dabei zusehen, wie er ohne sonderliche Gemütsregung  die Einkesselung zwecks Aushungern der Verbliebenen in Mariupol anordnete. Er, der in aller Kürze zu einem der größten Kriegsverbrecher der Menschheitsgeschichte  geworden ist, lässt sich permanent bespiegeln, aber er bespiegelt sich eben nicht selbst. Was es eigentlich unmöglich macht, zu glauben, er käme irgendwann an einen Verhandlungstisch. Und wenn wider Erwarten doch, was kann man ihm, dem GROLÜAZ des 21. Jahrhunderts, dann überhaupt noch glauben?

Der von Allmacht umwölkte Putlet,
Zar aller Reußen
CD-paint-collage Quelle: schauspielbuehnen.de
und bernard-guetta.eu

Putin residiert geschützt in seiner Putin-Bubble, weil niemand eine Nadel zu Treffen mit ihm mitbringt. Er bestimmt, was Seins ist, und Nichtseins steht als nächstes auf seiner To-do-List.

Auf die Ukraine reflektiert, bedeutet das, dass er auf keinen Fall zulassen wird, dass die derzeit "eroberten" Gebiete bei erfolgreicher Gegenwehr an die Ukraine zurück fallen. Putin kann nicht verlieren. Da setzt er  dann schon lieber bei anhaltenden Ostwinden taktische Atomwaffen ein, oder erpresst ganz Europa zumindest damit. Weil er weiß, dass die NATO in punkto Angriff nur ein Papiertiger ist.

Nur ein plötzlicher Tod Putins könnte uns vor der Knechtschaft bewahren, aber obwohl es sich bald so anfühlt - durch die Verschleppungen, Vergewaltigungen und Geiselnahmen wie in Mariupol - als seien wir ins Mittelalter zurück gekehrt, würde womöglich auch ein Diadochenmord nichts ändern...

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