Alle, die die neue Regierung antreiben, kriegerischer zu sein, sollten heute einmal innehalten. Denn es ist der 80. Jahrestag der Kapitulation von Stalingrad. Der Rest der 6. Armee - im Nordkessel der total demolierten Industrie-Stadt - dem Verhungern nah, war nicht mehr in der Lage oder bereit, den von Hitler verlangten "Kampf bis zum letzten Blutstropfen" zu leisten. Der kommandierende General Friedrich Paulus, der damit 108 000 (91 000 nach anderen Quelle) Soldaten dem Schicksal einer Kriegsgefangenschaft aussetzte, wurde in den Nachkriegsjahren zu einer Schachfigur im Ost-West-Konflikt, die je nach Blickwinkel als Held oder Landesverräter staffiert wurde, Er starb nach einer milden Gefangenschaft bei den Russen von Ulbrichts Gnaden als Nobelmann mit Villa und West-Auto in Dresden .. - Einen Tag vor dem 15. Jahrestag der Kapitulation am 1. Februar 1957 erlag er der heimtückischen ALS. Als DDR-Aushängeschild sollte er die Legende untermauern, dass das "neue Deutschland" mit Nazi-Deutschland nichts zu tun hatte. Paulus war wohl eine tragische Figur, wie sie für ein Theaterstück dramatischer nicht hätte erfunden werden können.https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Paulus
Quelle: wikipedia |
Ihm ist in dieser Endphase des Kessels zunächst ganz sicher "Kadavergehorsam" vorzuwerfen, denn bis dahin hatten bereits mehr als eine halbe Million Landsleute und Verbündete seine Treue zu Hitler mit dem Leben bezahlt. Etwa die gleiche Zahl an Todesopfern hatten die Russen bei ihrem Befreiungsversuch zu beklagen. Stalingrad gilt historisch als Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges.
Menschheitsgeschichtlich wäre es zusammen mit dem Judenmord eigentlich ein angebrachter Moment des Besinnens nicht nur auf die Nazi-Barbarei, sondern besonders auf die Sinnlosigkeit kriegerischer Handlungen. Offenbar soll dieser gerade jetzt aber von unbelehrbaren Elementen zügig übergangen werden. Anders ist das gerade wieder lauter werdende, deutsche Säbelrasseln im Einklang mit der NATO, das gleichzeitige Aufkeimen einer neuen Nazi-Herrlichkeit und der sich ungeniert wieder ausbreitende Antisemitismus nicht einzuordnen.
Vielleicht kann Deutschland demnächst froh sein, einen ruhigen und besonnen vorsichtigen Mann als Kanzler zu haben. Offenbar kann er mehr Merkel als viele dachten...
Quelle: tzoom.me |
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