Montag, 31. Januar 2022

Klare Kante statt weiter zu salbadern

Auf der Suche nach einem Stream bin ich gestern morgen aus Versehen fünf Minuten in einem katholischen Gottesdienstes  hängen geblieben, den das ZDF live übertragen hat. Als Agnostiker toleriere ich jede Art von Religionsausübung samt Ritualen. Manchmal bringen sie mich sogar in Stimmung.

Aber an diesem heiligen Sonntag hatte ich noch die elend lange Berichterstattung über die weit verbreiteten bandenkriminellen Missbräuche des geweihten Klerus im Hinterkopf. Was, wenn die KKD sich eigentlich nicht wirklich erneuern und breitbandig aufklären will?

Tritt gerade leider wieder auf die
Reform-Bremse: Hoffnungs-Papst
und Jesuit Franziskus mit  einem Ordensbruder

Tatsächlich ist ja seit mehr als einem Jahrzehnt aktenkundig, dass das zölibatär verkrampfte Predigt-Personal an Kindern beiderlei Geschlechts sexuell übergriffig war. Kinderporno-Vertreiber werden von Staatswesen strafrechtlich unter Einbeziehung der Medien verfolgt, dingfest gemacht und lange Jahre weggeschlossen. Das katholische und auch das evangelische Personal werden insgeheim versetzt, ihre Taten bagatellisiert, wenn nicht gar tot geschwiegen. Jedenfalls kann ich mich an keinen "Schau"-Prozess erinnern, der von den Medien begleitet wurde.

Ignazius von Loyola:
Für seine Zeit ein
Vordenker
Quelle für die Bilder
wikipedia,org

Stattdessen salbadern die Prediger in ihrem  heiligmäßigen Singsang derart unverfroren weiter, als sei das Sakrament nicht stigmatisieret. Kein Wunder, dass den Kirchen in Scharen die nicht mehr Gläubigen davon laufen. In Kindheit und Jugend haben sich einige auch hochrangige Jesuiten in Diskussionen persönlich an mir abgearbeitet. Ich zweifelte dabei schon extrem die nicht mehr zeitgemäßen Rituale und Vorträge an und forderte,  dass sich der Gottesdienst nach Zeiten und Generationen zu richten habe. Also sich mit den Gläubigen modernisieren müsse. Gerade die "Soldaten Gottes" als die die Jesuiten gerne bezeichnet wurden, hätten aufgrund der fast weltlich Ausrichtung ihres Intellekts meiner Ansicht nach eine Vorreiter-Rolle spielen müssen. Aber heute denke ich, das zum Teil weltliche Gebaren der schwarzen Männer, war nur vorgetäuscht. In der Entourage der Kirchenfürsten, in denen sie als Exekutive gerne eingesetzt werden, haben sie nichts bewirkt. Die Eucharistie hat sich nicht ans heutige Denken angepasst, und der normal Gottesdienst erst recht nicht.
Die jesuitischen Universitäten
sind weltweit vernetzt

Wer soll denen denn ihr heiliges Getue angesichts des Sündenbabels, dass sich bis in hohe Ämter vernetzt, überhaupt noch glauben? Gerade in dieser Zeit des zunehmend Bösen müsste meiner Meinung nach von den Kirchen wahrer Trost gespendet werden. Aber das Geld aus all den Spenden wird lieber zur Bewahrung des schwindenden Macht-Apparates verwendet; Wann gibt es endlich Kirchen-Fürsten, die klare Kante predigen als weiter zu Salbadern?

Noch dauert das "Ignatische Jahr" der Jesuiten bis zum 31. Juli 2022. Ignatisch bedeutet hier. sich auf das Denken von Ordensgründer Ignatius von Loyola (1491 bis 1556) zu besinnen. Der hatte quasi schon modernere Ansichten. Das "ignatische" Motto: heuer: "Alles in Christus neu sehen!"
Dann fangt mal endlich an, eure Kirche in seinem humanistischen Sinne zu erneuern!

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