Spontane Wut ist aber sehr gefährlich für die eigenen Prinzipien. Ich bin nämlich grundsätzlich gegen die Todesstrafe, weil sie die Buße eben abrupt zerstört und womöglich eine Umdeutung zum Märtyrertum zulässt.
Da hat eine deutsche Elite am Konferenz-Tisch gesessen! Und mag das Drehbuch auch nicht hundertprozentig das Gesprochene wiedergegeben haben, das Denken dieser meist Intellektuellen Unmenschen hat es sicher getroffen.
Weder die Todesstrafen noch die Freitode der Verbrecher an der Menschlichkeit, haben verhindert, dass gerade jetzt wieder der Antisemitismus nicht nur aufkeimt, sondern zur bedrohlichen Giftpflanze heranwächst. Hätte dies so passieren können, wenn die übrig gebliebenen Konferenz-Teilnehmer als lebende Beweise immer wieder mit ihren Opfern beizeiten öffentlich konfrontiert worden wären? Hätte man sie nicht zum Nachdenken zwingen, oder sie Haftbedingungen aussetzen müssen, wie sie die Juden in den Konzentrations-Lagern zu erleiden hatten? Einen wöchentlichen Besuch in einer der von ihnen ersonnenen Gaskammern inbegriffen! Nun sterben die oft un-erhörten, überlebenden Opfer langsam aus, und niemand kann sie dann noch hören...
Die Todesstrafe macht eben die Delinquenten schlagartig hirntot. Somit bliebe daher auch ihr Gedanken-Gut unverändert getilgt? So geht die böse Saat, die sie ohne Läuterung in den Tod mitnahmen gerade wieder auf. Es darf deshalb auch keine "Gnade der späten Geburt" erwartet werden, wie sie Helmut Kohl für sich und die Nachkrieges-Generationen in Anspruch nehmen wollte...
Wie würden sich denn heute die AfD-Bundestagsabgeordneten fühlen, wenn eine andere, totale Macht dazu aufriefe, nachts im Licht von Fackelzügen an ihre Wohnungen und Häuser gelbe Hakenkreuze zu malen, und dazu geschrieben stünde "Deutsche! Kauft ihnen die Parolen nicht ab! Wählt nicht die AfD!"
Was für ein Glück, dass ich vermutlich und hoffentlich nie mehr anderes erleben muss als eine halbwegs funktionierende Demokratie.
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