Freitag, 14. Februar 2025

Wenn die Schwarze Hand den Mond zerdrückt


Dieses Gedicht schrieb  Georg Heym im September 1911 kurz vor seinem Suizid mit 25 Jahren im Januar 1912. Obwohl es erst 1919 in der Text-Sammlung "Menschheitsdämmerung" erschien, gilt es bis heute als eine der treffendsten Weissagungen der Weltliteratur.

Die schwarze Hand am Mond: 12. Februar 2025
Aufgenommen von Claus Deutelmoser am Vorabend des Trump-Putin-Telefonats






 Der Krieg I


Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
In der Dämmrung steht er, groß und unerkannt,
Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

In den Abendlärm der Städte fällt es weit,
Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit,
Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.
Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.

In den Gassen faßt es ihre Schulter leicht.
Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.
In der Ferne wimmert ein Geläute dünn
Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an
Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an.
Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt,
Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut,
Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.
Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

Über runder Mauern blauem Flammenschwall
Steht er, über schwarzer Gassen Waffenschall.
Über Toren, wo die Wächter liegen quer,
Über Brücken, die von Bergen Toter schwer.

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein
Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.
Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt,
Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

Und mit tausend roten Zipfelmützen weit
Sind die finstren Ebnen flackend überstreut,
Und was unten auf den Straßen wimmelt hin und her,
Fegt er in die Feuerhaufen, daß die Flamme brenne mehr.

Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald,
Gelbe Fledermäuse zackig in das Laub gekrallt.
Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht
In die Bäume, daß das Feuer brause recht.

Eine große Stadt versank in gelbem Rauch,
Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch.
Aber riesig über glühnden Trümmern steht
Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht,

Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein,
In des toten Dunkels kalten Wüstenein,
Daß er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,
Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh.

United States of Absurdestan

Dass die USA vom eigenen Schuldenberg nahezu erdrückt, nicht mehr der "Zahlemann" für die Fehler der ganzen Welt  sein wollen: verständlich.

Dass sie für  den wachsenden Wirtschaftskonkurrenten EU nicht länger der Sicherheitsgarant sein wollen: plausibel.

Dass es ihrem Präsidenten jedoch egal ist, ob die Ukraine widerrechtlich erobertes Terrain an den Russischen Aggressor abtreten soll: unverzeihlich.

Quelle: New Statesman
"America first" oder "MAGA" sind kein egoistischer Wahn. So haben die Amis ohne eigentlich gewachsene nationale Identität schon immer gedacht - "When The West Was Won". Wieso sollte die älteste Demokratie der Welt in all der Globalisierung weiterhin Schutzmacht für den noch "freien Westen" und gleichzeitig auch überall "Tatort-Reiniger" durch Einsatz eigener Menschenleben sein? Dem Unmut, dass sich die NATO-Partner all die Nachkriegsjahre einen schönen Lenz unter dem Schutzschirm der Supermacht gemacht haben, musste irgendwann Rechnung getragen werden. Viel zu lang haben alle Industrie-Staaten verteidigungspolitisch ihre Deckung vernachlässigt. Da war der wirtschaftliche Schmerz auf einmal groß, als Putin seine verdeckten Aufwärtshaken einsetzte.

Geht der Westen ohne die USA in der eigenen Ecke stehend k.o.? Mal sehen, was da die SIKO für Perspektiven anbietet, die heute hier in München beginnt. Tatsächlich war dieser "Papier-Tiger" seit er vor 61 Jahren erstmals im "Bayrischen Hof" aus dem Käfig gelassen wurde, offenbar noch nie von solcher Tragweite. Bündnisse, Verträge und Verteidigungsabkommen - ja selbst die Vereinten Nationen könnten bald "obsolet" sein, da Donald Trump das moralische Pendel der US-Politik quasi angehalten hat.

Aus dem Gaza-Streifen eine "Riviera" für Kriegsgewinnler zu machen, dem kleinen NATO-Partner Dänemark Grönland entreißen zu wollen und über Zugeständnisse Putin zum Sieger in diesem verbrecherischen Landraub an der Ukraine zu küren, ist eben mehr, als durch Zölle unblutige Wirtschaftskriege für die im Endeffekt eigene Bereicherung vom Zaun zu brechen.

Quelle: Steam
Ab jetzt Weltpolitik im Western-Stil?
Trump im Showdown reloaded
Mit seinem All-in-Poker um die Weltmacht, für das er auch bereit ist, das Völkerrecht zu brechen oder gar zu opfern, riskiert POTUS unter genereller Entmachtung seiner Parlamente nicht nur zu Hause eine Verfassungskrise, sondern stellt den anderen Supermächten einen Freibrief aus, sich nach Begehrlichkeit am Buffett prosperierender Nachbarstaaten zu bedienen. Ist Putin einmal derart sanktioniert, hält er sich auch bei den ehemaligen Sowjetrepubliken nicht zurück, um sie "heim ins Reich zu holen"...

Was, wenn die wackelige NATO zerbröselt und beispielsweise Taiwan auf einmal für Trump genauso "weit entfernt" ist wie die von ihm jetzt anscheinend verratene Ukraine? Was, wenn auch Indien mit den Faxen von Pakistan und Bangladesch "fertig hat" oder Erdogan sich das Syrisch-Kurdische Öl unter dem Deckmantel "Schutzmacht" einverleibt?

Achtung Verschwörungstheorie:
Inzwischen muss doch jeder, der den Durchblick hat, denken, dass hinter der Begierde, sich Grönland einzuverleiben, keine Wehrstrategie steckt. Sondern Elon Musk und sein unstillbarer Hunger auf seltene Erden und andere Rohstoffe.  Er könnte die US-Klimakatastrophen-Verleugnungs-Politik dazu nutzen das Abschmelzen des grönländischen Inlandeises derart zu beschleunigen, dass genügend Bodenschätze für seinen rettenden Aufbruch ins All im preiswerteren Tagebau abzuschöpfen wäre.

Quelle: pixabay
Je schneller das Grönlandeis schmilzt,
desto leichter kommen Trump und Musk an
die darunter lagernden, enormen Bodenschätze

Was für ein Fake-Fuzzi, der sowas denkt! Aber dass Trump zum heutigen Valentinstag Kamala Harris mit Pestiziden belastete Rosen schickt, ist bei der allgemeinen Nachrichtenlage auch nicht ausgeschlossen.

Und wo ich schon mal bei Verschwörungstheorien bin: Nach dem Attentat gestern in München beschleicht mich bei aller Betroffenheit auch ein fieser Verdacht. Zu nahe sind die Anschläge vom Zeitpunkt her jeweils vor anstehenden politischen Entscheidungen gewesen, zu ähnlich der Tathergang und nahezu deckungsgleich die Profile der Migranten-Täter in prekären Existenzen, dass man nicht den Verdacht bekäme, das ganze könne auch aus dem Hintergrund "gesteuert" sein...

Dienstag, 11. Februar 2025

Exil ohne Ziel

 

Meine um sechs Jahre ältere Schwester und ich hatten dieser Tage ein ironisch spekulatives Gespräch.  Darüber, was wir für den Fall täten, wenn sich Merz nicht scherte, für eine Regierung mit absoluter Mehrheit doch eine Koalition mit der AfD einzugehen.

Sie erwarte im Sinner der Familien-Zusammenführung, dass ihre Tochter sie sofort ins Schweizer Exil hole, meinte sie mit einem gespielten Brustton der Überzeugung. Meine Nichte hat neben ihrer Österreichischen und Deutschen seit neuestem auch die Eidgenössische Staatsbürgerschaft samt Wohnsitz dort.

Quelle: tagesspiegel
Ach Clementine- du fehlst als
Sauberfrau der wieder
gespaltenen Nation!
Da könne ich wohl im Ernstfall nicht mithalten, weil mir auch das Geld für ein noch entfernteres Exil fehle, musste ich gestehen. Mir bliebe nur die Wahl zwischen Weidel und Meloni. Wobei mir Letztere zumindest niedlicher erscheint als die AfD-Frontfrau, die zur Not ja auch ein Schweizer Domizil hätte. Aber das ist eben Sauberkeit "nur oberflächlich betrachtet" - wie einst wenn man früher ohne Ariel gewaschen hätte. Die ekligen braunen Flecken im Unterkleid übersieht man bei all derer Eloquenz doch nur allzu leicht...

Als ich das Geschwister-Telefonat beendet hatte, lief mir dann doch noch ein eiskalter Schauer über den Rücken. Wenn meine als Redakteurin und ruhmreiche Journalistik-Lehrerin ebenso brillante wie reiche Schwester so "unrosig" daher kommt, dann muss in unserem Intellekt schon ein Schadprogramm wirken, aus dem uns dann auch kein KI-Bot mehr befreien könnte.

Quelle: freepik
Mit meinen Spleens vertraute Leserinnen und Leser werden anhand des fanatisch angewendeten Konjunktivs bereits erahnt haben, dass ich immer noch nicht ganz glaube, dass Friedrich Merz zum Steigbügelhalter des Deutschen Neo-Faschismus werden könnte. Aber die Vorstellung, ins Exil zu müssen wie viele meiner künstlerischen Idole in jenen braunen Tagen vor mehr als 80 Jahren, wirft doch immerhin die Frage auf:

Wenn ins Exil - wohin denn dann?

"The Land of the Free" - einst Anlaufstelle für viele Juden und anders denkende Intellektuelle und Kunstschaffende - kommt ja nun von Tag zu Tag unter dem Trump-Faschismus immer weniger in Frage. Könnten denn Juden aber heutzutage überhaupt noch blauäugig in Netanjahus Israel umsiedeln wie beim Exodus? Oder Freigeister auf der Suche nach ihrer einstigen Libertinage in die benachbarten Niederlande wechseln, die ja nun vom blond gefärbten Rechtsradikalen Wahlsieger Geert Wilders und seiner "Partij voor de Vrijheid" mitregiert werden? Von den Benelux-Staaten verdient doch nur noch Luxemburg wirklich ein prodemokratisches EU-Prädikat! Marine Le Penn, die Nazi-Schwester von Weidel und Meloni,  wird spätestens beim nächsten erfolgreichen Misstrauensvotum dafür sorgen, dass das "Leben wie Gott in Frankreich" ein anderes werden wird und der dreifarbige gallische Hahn im braunen Federkleid Parolen des "Front National" kräht. Und wer will sich als einfacher Exilant noch Schutz suchend in den Ostblock der EU begeben wollen, wo die Staaten wie auch Nachbar Österreich dort doch jetzt schon am liebsten Migranten an den Grenzen zurück weisen oder in Internierungslager stecken wollen?

Quelle: Stern
Lachen hoffentlich nicht zuletzt am besten.
Zumindest sind sie im Moment die Lautesten:
Die drei schrecklichen Schwestern des Schreckens

Für ein sicheres Exil bleibt nicht viel. Zumal selbst in Argentinien, dem einstig bevorzugten Auffanglager politischer Migranten jeglicher Couleur, jedem ein Kettensäge-Massaker durch Javier Milei droht, der den Kopf nicht schnell genug einzieht.

Machen wir es kurz: Die aktuelle Welt ist zu eng geworden und taugt nicht mehr für Menschen, die ein Exil suchen. Und da ich gewiss nicht mit dem zukünftigen US-Diktator Elon Musk als Unliebsamer ins All gedüst werden möchte, bleibe ich eben still und zitternd bei Dauerfrost hier in meinen Glashaus-Sessel gekauert und warte darauf, dass spätestens in drei Tagen ohne Probleme und trotz aller Wirren bei der einschlägigen Gesetzgebung die neue umweltfreundlichere (?)  Heizung eingebaut ist.
Bescheidenheit ziert eben allemal, wenn einer ohne Wahl und ohne "Alternative" ist!

Quelle: Reporter ohne Grenzen
Im Juni 2023 veröffentlichte
die Organisation "Reporter ohne Grenzen"
diese Karte mit den Fluchtwegen
von gejagten Journalisten.
Dass sie derart zahlreich die EU
anstreben könnten, ist genauso
fraglich, wie einst die Rolle der USA
als Anlaufstelle für kritischen Journalismus
oder Literaten, Schauspieler,
Wissenschaftler und jüdische Genies


Montag, 10. Februar 2025

Manic Monday!

1984 stürmte eine britische Girlie-Band weltweit die Charts, indem sie das typische Montags-Gefühl der arbeitenden Bevölkerung nach einem durchfeierten Wochenende besang: Manic Monday von den "Bangles" traf in den "Roaring Eighties" offenbar total den Zeitgeschmack.https://www.youtube.com/watch?v=SsmVgoXDq2w

Quelle: Wikipedia


Ausgerechnet jetzt wird überall eine britische Studie an rund 50.000 Befragten zitiert, die das damalige Gefühl absolut konterkariert. Nach ihr wäre der Lieblingstag heute der Montag, und die beste Tageszeit für gute Laune der Morgen.


https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/studie-zu-dieser-tageszeit-f%C3%BChlen-wir-uns-am-besten/ar-AA1yCAdG


Mein Leben lang hat mich das Montagsgefühl derart beschlichen, dass es in mir grummelte, bevor es überhaupt Samstag war. Das begann mit der Schule, wenn ich nicht genug gelernt hatte und setzte sich wegen der Ausbildung in einem ungeliebten und nie wirklich ausgeübten Beruf fort. Es verließ mich auch nicht als Wochentage als freiberuflicher Schreiberling überhaupt keine Rolle mehr spielten, weil Abgabe-Termine auch schon mal auf einen Sonntag fielen. Vermutlich war ich deshalb als Arbeitgeber zu lässig. Denn ich räumte meinen Mitarbeitern stets einen lockeren Umgang mit den Büro-Zeiten ein, weil die Erledigung der Arbeit das Ziel war und nicht etwa Zeit abzusitzen. Dadurch gab es keine Überstunden, und Wochenend-Arbeit wurde unmittelbar im Anschluss ausgeglichen...


Bis heute ereilt meine Frau und mich fast gleichzeitig immer noch das Montags-Gefühl obwohl ja im Alter ein Tag abläuft wie der andere und kaum noch Pflichten zu erfüllen sind. Allerdings plagen uns nun Arbeiten, die aufgeschoben aber nicht aufgehoben sind und so zu lästigen Pflichten werden, weil sie uns offenbar schon früher keinen Spaß gemacht haben. Für meine Frau sind das Buchhaltung und Ablage. Für mich ist es das Ausfüllen von Formularen und Anträgen. - Vor allem am Computer! Noch immer liegen unser beider Patienten-Verfügungen ohne Unterschriften wie Beton-Blöcke herum, und unsere Testamente sind auch noch nicht geschrieben, obwohl es langsam doch höchste Zeit wäre...


Genau in diesem Moment zielen die Wahlkampf-Worte des großen Vorsitzenden Friedrich Merz mitten hinein in unser durch Mangel an Produktivität  erzeugtes, schlechtes Rentner-Gewissen: Arbeit muss wieder mehr Spaß machen!


Leider neige ich dazu, bei Vorwürfen immer sofort in Opposition zu gehen. Deshalb habe ich herausgefunden, wie der künftige Kanzler durch fehl interpretiertes Zahlen-Jonglieren seinen Untertanen das Gefühl geben will, sie täten zu wenig für zu viel Geld. Im Prinzip unterstellt er, der "Millionario", der durch vernetztes Sitzen als Lobbyist in Aufsichtsräten reich geworden ist, da dem wirtschaftlichen Fußvolk, es müsse für weniger Geld fleißiger werden. Das ist der Gipfel der Arroganz!

Ich zitiere hier Auszüge aus einer Mitschrift:

Quelle: Tagesschau
Die parlamentarischen Tricksereien und ihr schön Reden
zeigen beim selbst ernannten Vordenker eines neuen
Arbeitsmarktes keinerlei Auswirkungen auf die Umfragewerte


Besorgt zeigte sich Merz über die Einstellung der Deutschen gegenüber Arbeit. "Wenn es eine unangenehme Unterbrechung unserer Freizeit bleibt, dann können wir den Weg weitergehen. Aber der führt in einen massiven Wohlstandsverlust.“

Merz warf die Frage auf, ob die Bürger künftig mehr Arbeitsstunden leisten sollten: „Wenn wir sagen, es ist ein Stück unserer Lebenserfüllung, ein Stück unserer Selbstverwirklichung, wir haben sogar vielleicht Freude an unserer Arbeit, dann können wir doch mal vorurteilsfrei die Frage stellen: Warum leisten wir heute eigentlich mit 45 Millionen Erwerbstätigen nicht mehr Arbeitsstunden als vor 30 Jahren? Da hatten wir sieben Millionen Erwerbstätige weniger.“

Unternehmen will Merz im Falle seines Wahlsiegs steuerlich entlasten: „Wir müssen eine große Steuerreform für die Unternehmen in Deutschland haben. Es geht so nicht weiter, die Unternehmen haben eine zu hohe Steuerlast und deswegen gehen ja auch viele ins Ausland.


Wessen Wohlstandsverlust? Den der Mindestlohn-Empfänger? Den der Renten-Einzahler nach einem langen Arbeitsleben? Nicht nur dass Merz bei den aufgeführten Zahlen allein auf den letzten Quartals-Bericht 2024 abhebt. Er verschweigt auch die Überstunden und Arbeitszeiten aus dem postpandemischen 2023.
Die liefere ich jetzt hier nach:
Im Jahr 2023 machten die Arbeitnehmenden in Deutschland rund 583 Millionen bezahlte und ca. 702 Millionen unbezahlte Überstunden.
Quelle:

 
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76945/umfrage/ueberstunden-der-arbeitnehmer-in-deutschland-seit 2000/#:~:text=Bezahlte%20und%20unbezahlte%20%C3%9Cberstunden%20der%20Arbeitnehmer%20in%20Deutschland%20bis%202023&text=Im%20Jahr%202023%20machten%20die,%C3%9Cberstunden%20im%20Vergleich%20zum%20Vorjahr.


 https://iab.de/presseinfo/ergebnisse-der-iab-arbeitszeitrechnung-fuer-das-dritte-quartal-2024-es-werden-so-wenige-ueberstunden-wie-noch-nie geleistet/#:~:text=Dies%20geht%20aus%20der%20am,und%203%2C9%20unbezahlte%20%C3%9Cberstunden.

Quelle: Münchner Merkur
Sind Massenproteste wie beispielsweise  hier am 8. Februar auf der Theresienwiese in München
überhaupt von Belang für die wahre Stimmung im Lande?
Gerade weil Umfragen in Reaktion darauf immer weiter den Trend nach rechts außen manifestieren!


Freitag, 7. Februar 2025

Grünes "Warwashing"

 Jahrelang habe ich die Grünen gewählt, weil ich glaubte, ihnen das als anerkannter Kriegsdienstverweigerer und Pazifist schuldig zu sein. Dann kam ihr Sündenfall durch Außenminister Joschka Fischer (1998 bis 2005). Als der sein Amt nicht niederlegte und Deutsche Soldaten an den Hindukusch entsandt wurden.

Quelle: FAZ
Nicht nur, dass aus der Geschichte nicht gelernt wurde, im überhasteten Ende
hat Deutschland auch Dolmetscher und andere einheimische Hilfskräfte
der Taliban-Terrorherrschaft überlassen


Jetzt werden meine Leserinnen und Leser mich tadeln, weil ich doch selbst feststellen musste und es auch hier niederschrieb, dass mein Pazifismus ja auch nur die Tugend des daheim in Sicherheit Lebenden gewesen ist. Die Geschichte korrumpiert uns eben, könnte ich zur Entschuldigung vorbringen, aber so leicht möchte ich es mir doch nicht machen.
Sagen wir mal so: Ich hatte tatsächlich die "Strümpfe strickende Sonnenblumen-Mentalität" der ursprünglichen, grünen Basis, auch wenn die mitunter so albern daher kam. Aber das Kern-Anliegen war damals eben noch, die Welt vor dem Klima-Untergang und der totalen Vermüllung zu retten...

Quelle: FAZ

Obwohl mittlerweile alles eingetroffen ist, was die grüne Adelige Jutta Greta Armgard von Ditfurth damals wie heute predigt, führen die Grünen unter Robert Habeck einen Wahlkampf als Kriegspartei. In diesem scheinen die Umwelt, die Menschenrechte und der Klimawandel wohl als Themen nicht mehr vorrangig zu sein. Weil man gerne weiter koalieren will, werden gnadenlos bis zur Unkenntlichkeit "grüner Kernkompetenz" CDU/CSU-Inhalte übernommen. Vermutlich hat der Kanzler-Kandidat als Heizungs-Prophet derart eins auf die Nase bekommen, dass er von seinem altklugen Vorpreschen ablenken möchte. Aber die Stammwähler vergessen nicht. Vor allem wenn sie ideologisch gefestigter sind, als die Partei selbst, die so nicht mehr ernst zu nehmen ist. Dass ich das noch einmal erleben muss, dass ich Markus Söder zustimme, die Grünen zum Runderneuern in der Opposition und nicht auf der Regierungsbank sehen zu wollen...

Wie oft haben die Grünen anderen vorgeworfen, "Greenwashing*" zu betreiben. Jetzt wirft ihnen der Greis aus dem Glashaus "Warwashing" vor. Offenbar hat Schriftsteller Habeck gefehlt, als das Mischen von Farben im Kunstunterricht durchgenommen wurde. Sonst wüsste er, dass ein wenig Grün mit viel Schwarz gemischt nur die finstere Couleur des Militärs ergibt.

*Greenwashing oder Greenwash (englisch; wörtlich „grünwaschen“, übertragen: „sich ein grünes Mäntelchen umhängen“) ist eine kritische Bezeichnung für das Verbreiten von Informationen und Kommunikationsinhalten und für sonstige Aktivitäten, die bewusst darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt. (Aus Wikipedia zitiert).


So sieht viel Schwarz mit zu wenig Grün aus - Herr Habeck!

Mittwoch, 5. Februar 2025

Von der Gefahr, die Angst zu vergessen

 Muss ich wirklich an die Angst erinnern, die die meisten von uns in diesen Tagen vor drei Jahren hatten? Da standen Putins Kolonnen schon vor Kiew, und Olaf Scholz hatte gerade erst sein Amt unter  Bedingungen übernommen, wie kein Bundeskanzler sie je vorgefunden hatte.

Quelle: National Gegraphic


Quelle: DERSPIEGEL
Nun stellt sich so ein forscher Managertyp, der noch nie ein derartiges Amt ausgeübt hat hin und bezeichnet den ehemaligen Ersten Bürgermeister von Hamburg, den Vizekanzler unter Merkel und Bundesfinanzminister als "schlechtesten Kanzler aller Zeiten".
Zugegeben, sein beinahe autistischer Stil, zu kommunizieren, macht es nicht leicht ihn zu mögen, seine unerschütterliche Ruhe geht einem derart auf die Nerven, dass sich viele in seinem Umfeld wünschten, er könne ein wenig "Trump-Style". Wer meine Posts aus  2022 nachliest, weiß, dass ich der Dreier-Koalition mit der FDP von Anfang an misstraut habe. Zu oft haben sich die angeblich Freiheitlichen mit dem Faible "für besser Verdienende" in der Geschichte unserer Republik als "Umfaller-Partei" erwiesen.

Was wird bleiben von der verkürzten Amtszeit des "kleinen Klaren aus dem Norden"? Dass er zusammen mit Pistorius noch das Beste an der von seiner "Allerhöchsten adeligen Plagiatlichkeit" und dessen Nahfolgern zurück gelassenen, vernachlässigten Bundesverteidigung heraus geholt hat? Dass ihr schnelles Erstarken und die mehr als beispielhafte Unterstützung der Ukraine Putin auf die Bremse zwang?  Dass er die Rekord-Verschuldung unter diesen Umständen ins nahezu Unermessliche hoch trieb? Dass er im Ausland stets mehr Anerkennung und Unterstützung fand, als hierzulande? Dass er es viel zu lang mit dem eitlen Wadlbeißer Lindner ausgehalten hat, ehe er zu einem Machtwort bereit war? Dass er das - wegen seiner historischen Bedeutung - vom Teleprompter ablas und nicht in der Art von "Apprentice" schrie "You are fired"?

Das Narrativ, er habe in nur drei Jahren das Land an den Abgrund geführt, wird vermutlich in der Geschichtsschreibung haften bleiben, weil seine Nachfolger es weiter spinnen, weil sie ja ansonsten unter Trumps Gewaltherrschaft auch nichts wesentlich werden ändern können.

Ich bin nur ein wenig jünger als die Bundesrepublik und habe unverdienter Weise innerhalb ihrer Grenzen keinen Krieg erleben müssen - wie alle Deutschen Generationen zuvor dies erlitten haben. Aber sehr wohl kann ich mich an die Angst erinnern, die ich bei jeder Erschütterung des Weltfriedens durch die dann herrschende Stimmung durchlebt habe:
Bei der Niederschlagung des Ungarn-Aufstandes, beim Mauerbau oder als Cruschtschow in letzter Minute vor Kuba seine Raketen-Frachter abdrehen ließ. Bei der Ermordung Kennedys, bei der Niederschlagung des Prager Frühlings, während der hefigen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Ägypten, dem schier nicht enden wollenden Vietnam- und dem "horrösen" Balkan-Krieg sowie den "Desert Storms"... Und dann nach all dem "Friede, Freude, Eierkuchen" beginnt diese Miniatur eines Zaren-Imitators aus fadenscheinigen Gründen einen Krieg gegen das Bruder-Volk, das im Super-GAU von Tschernobyl unter Herrschaft der niemals "glorreichen" SU fast schon einmal untergegangen wäre...

Quelle: NZZ
Auch die von außen als zusätzlicher Hinterhalt
 initiierte K-Frage war ein Sperrfeuer ohne Folgen

Was mir von Olaf Scholz persönlich in Erinnerung bleiben wird? Das ist nach drei Jahren Angst die Gewissheit, dass da zur rechten Zeit kein machthungriger Hitzkopf über reagiert hat. Er hat gegen all die böse Nachrede von "Besserkämpfern" dafür gesorgt, dass meine Angst wenigstens für 36 Monate halbwegs zu beherrschen war. Mal sehen, ob sein großmäuliger Nachfolger das auch hinbekommt. Immerhin hat er ja unsere Demokratie schon erheblich von innen beschädigt. Da bedarf es kaum noch eines zersetzenden Einflusses von außen. Aber was weiß denn ich schon!

Vielleicht kann ja - als letzte Hoffnung - Boris Pistorius seine viel versprechend begonnene Arbeit an unserer Landesverteidigung in einer neuerlichen GROKO fortsetzen...

Montag, 3. Februar 2025

Vom Denken und Lenken - und gelenkten Gedanken...

 Der Mensch denkt, Gott lenkt! Möglicherweise denkt er zu viel oder Gott - welcher auch immer - hat aufgehört zu lenken. So schematisch wie er derzeit denkt, braucht der Mensch gar nicht mehr zu denken. Das nehmen ihm die Herrschenden ab. Was lenken wir denn noch, wenn wir erwachsen sind?


Postkarte von inkognito.de € 1.30
Karikatur von Johann Mayr
Als erstes sorgen wir uns darum, dass der Magen nicht knurrt, dann wollen wir ein Dach über dem Kopf, dann suchen wir uns Partner, vermehren uns, brauchen mehr Raum, und schließlich schauen wir über den Zaun und sehen, dass es dem Nachbarn im selben Lebens-Schema viel besser geht. Das wollen wir auch. Aber egal, was die dafür tun mussten. Erreichen wir dieses Ziel nicht, weil wir die Möglichkeiten einfach nicht haben, fühlen wir uns abgehängt. Da brauchen wir dann dringend jemanden, der uns erklärt, wieso das passiert ist. Irgendwann merken die "Abgehängtesten", dass sie da in Ideologien hineingezogen werden, die weder satt noch reich machen. Sich anpassen, wird verlangt. Wer dabei die Aussichtslosigkeit erkennt, packt seine sieben Sachen mit Kind und Kegel und bricht auf zu neuen, verheißungsvolleren Zielen...

In diesem Moment verwandelt sich der Mensch zum Migranten. Einem Menschen, der schon zu Zeiten der früheren Völkerwanderungen dort, wo er hinwollte, nicht willkommen war - selbst wenn die, die schon dort waren, einst selbst Völkerwanderer waren, die keinen "Volkswandertag" kannten.

Quelle: Landesbildungsserver Baden Württemberg

Vor ein paar Tagen sah ich die Wiederholung einer Doku zur Wanderung der Germanen durch die Alte Welt. Dass ist ja eine Volksgruppe gewesen, zu der sich einige um uns herum in Europa jetzt auf einmal auch wieder gerne ideologisch bekennen, sofern sie römische oder griechische Einflüsse eben ignorieren. Abgesehen von schlitzäugigen Reiterscharen aus dem Osten oder Osmanen, die damals nur bis Wien kamen, heute aber ihre Religionen hier  - notfalls auch mit Terror -  manifestieren wollen. 

Um meinem Geschwurbel ein wenig mehr Struktur zu geben: Amerika und Europa sind wegen der Wirtschaftswanderungen - nicht erst nach dem Zweiten Weltkrieg - und dem vorüber gehend zur Seite gefegten, Eisernen Vorhang - zu Schmelztiegeln der Nationen geworden.  Ohne die Leute, die mutig und hoffend ihr Land verlassen haben, damit es ihnen einmal besser gehe, wären sie nicht zur diesem irren Wohlstand gekommen . Wer hat also ein Interesse daran, Migration anhand von Straftaten einzelner Verwirrter generell zu verteufeln?
Das Bizarre: Donald Trump wurde auch von Mexikanern und Abkommen einstiger Sklaven gewählt, die wohl Angst haben, ärmliche Migranten könnten ihnen als Citizens den Rang streitig machen. Mir fallen zu derart neidvollen Gedanken sofort die diskriminierenden Wiedervereinigungs-Witze aus Deutschland ein: Ein Mann aus den Neuen Bundesländern beschwert sich beispielsweise in der Schlange an der Supermarkt-Kasse, dass es so langsam geht. Dreht sich ein Türke vor ihm um und sagt: Wir nix dich gerufen haben - Ossi!

Hier die wahren Fall-Zahlen in Relation zu der verschobenen Gewichtung der Politiker:
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/AntiterrordateiRechtsextremismusdatei/antiterrordateiRechtsextremismusdatei_node.html

https://www.tagesschau.de/inland/fluechtlingsunterkuenfte-anschlaege-106.html

Sind Straftaten von links und rechts mit zunehmender Tendenz von "wahren Deutschen" an Deutschen begangen  - denn weniger bedrohlich als die Ausraster meist psychisch posttraumatisch gestörter Migranten?

Dass gerade jetzt im sich zuspitzenden Wahlkampf die Migration zum Sicherheitsthema Nummer Eins geworden ist, verdankt sie speziell gelenkten Gedanken, die das Erreichen anderer politischer Ziele erleichtern soll. Denn es wird tagelang mit zu ergreifenden Maßnahmen geworben, die in letzter Konsequenz zuerst das Schengener Abkommen und dann die EU zerstören könnten. Dass dazu auch noch unsere Verfassung angetastet werden soll, ist die Perfidie hinter dem Getöse.

Wer in Deutschland immer noch nicht "erwacht" ist, sollte sich die bei Karin Miosga am 2. Februar von ihrer verblödeten Arroganz berauschte AfD-Kanzlerkandidatin geben:
https://www.youtube.com/watch?v=Fc2zgGrUOLI

Quelle: tagesschau.de
KI-generierte Hetze auf Instagram