Mittwoch, 29. Januar 2025

Only One Life

 Die Welt-Geschichte ist voll von Märtyrern, die sich für eine vermeintliche Freiheit geopfert haben. Darüber habe ich in meinem Posts schon öfter geschrieben und dabei den Zwiespalt in meiner Seele offenbart. Aber falls da draußen gerade irgendeine junge Frau oder ein Jüngling ist, der angesichts der derzeitigen Lage glaubt, sein Leben für etwas so Diffuses wie feien Willen opfern zu müssen - ich rufe euch dringlich auf: Tut das nicht!

Thomas Jeffersons glorreiches Zitat, der Baum der Freiheit müsse von Zeit zu Zeit mit den Blut der Patrioten und der Tyrannen gegossen werden, könnte auch eine der unsäglichen Parolen, des derzeitigen US-Präsidenten sein. Die Mächtigen sprechen immer glorreich die selbe Sprache, wenn es um das Leben der Anderen geht. Denn sie denken in ihrem Machtrausch, sie selbst seien unsterblich. Jeder Mensch hat aber eben nur ein Leben, und es ist seine Bestimmung, es in Würde so gut und so lange zu leben, wie es irgend geht.

Die Geschichte lehrt uns, dass jedes Opfer im Laufe der Geschichte obsolet wird, weil die Mächtigen früher oder später wieder ihr eigenes Ding machen. Fragt doch einfach einmal Alice Weidel nach den Geschwistern Scholl. Oder Fragt die Wagenknecht nach Rosa Luxemburg. Fragt die Überlebenden, die gerade in Auschwitz den 80sten Jahrestag der Befreiung begangen haben, wieso der Antisemitismus wieder so erblühen kann, obwohl der Shoah derzeit millionenfach gedacht wird und wie dann Netanjahu gleichzeitig hinter dem "Schutzschild der Verfolgten" ein Kriegsverbrechen nach dem anderen begeht.

Fragt die Kinder, die für Khomeini zum Aufspüren von Landminen vor die Front geschickt wurden oder mit Sprengstoff-Gürteln ausgestattet Märkte in die Luft sprengten, um die Botschaft "Allahuh akbar" zu manifestieren! Sie können euch nicht mehr antworten? Wieso nicht? Und sie sind als Individuen längst alle vergessen. Es ist aber obendrein anzuzweifeln, ob sie im siebten Himmel die sieben mal sieben Huris angetroffen haben. Und überhaupt! Wieso haben die artig den ganzen Körper verhüllenden Sprengstoff-Gürtelträgerinnen dort nicht auch äquivalent so ein versprochenes Anrecht auf eine ganze Schar potenter Jungmänner?

Quelle: Die Zeit

 Jetzt schafft Trump per Dekret alles ab, was nicht entweder Mann oder Frau ist, weil das so in der Bibel steht. Wer hat nicht alles im Knast geschmachtet, um queeres Leben salonfähig zu machen? Und töten schwule Soldaten oder Frauen in Unform weniger tödlich als "gestandene" GIs?

Lernt das - ihr potenziellen Märtyrer*innen! Dem Lauf der Geschichte seid ihr scheißegal. Nur für kurze Zeit seid ihr kalkulierte und missbrauchte Emotionen in der Gemengelage derer, die gerade die Macht haben und Demut predigen. You've got only one life, und eure Beherrschenden haben auch nur eines. Sie glauben, sie stünden über Leben und Tod, aber auch hier lehrt uns die Geschichte: Auch sie sind über kurz oder lang tot! Es lohnt sich also immer, abwarten zu können...

Was wäre denn, wenn niemand mehr bereit wäre, zu trauern, Mitleid zu empfinden, Emotionen missbrauchen zu lassen, aber vor allem kein willenlos bereites Opfer  auf der Schlachtbank der Geschichte sein zu wollen?

Märtyrer (griech. mártys, »Zeuge«) ist jene Person, die für ihre religiöse Einstellung und ihre religiöse Gemeinschaft oder auch eine politische Überzeugung bewusst den Tod auf sich nimmt, dafür aber nach dem Tod Privilegien erhofft und an eine vorbildhafte Rolle für die Nachlebenden glaubt. Von mir sinngemäß redigierter Text aus google


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