Mittwoch, 27. November 2019

Tote Punkte

Was haben wir uns über unsere Mutter lustig gemacht, wenn sie ausgerechnet bei einer Sendung, die sie unbedingt zu ende sehen wollte, immer wieder einschlief:
"Mutti gehe doch ins Bett! Du kriegst ja gar nichts mehr mit."
" Nö, ich will ja unbedingt wissen, wie das jetzt ausgeht."
Dann war sie wieder weg, und wir mussten dann später erzählen, wie es ausgegangen ist...

War ja klar, dass ich als Appendix dieser Diabetiker-Sippe noch härter von den typischen "toten Punkten" heimgesucht werde: mehrfach am Tag ohne Vorwarnung, von einer Sekunde auf die andere. Deshalb fahre ich nur noch in Notfällen Auto, und das Radfahren habe ich nach einem solchen Blackout auch aufgegeben. Nicht wegen Angst um mich, sondern aus Fürsorge für meine Mitmenschen, denen ich durch solche Aussetzer nicht schaden will.
Der frühe Vogel fängt den Wurm - statistisch belegt

Also bei mir ist es Fürsorge, aber wie wird in dieser Welt mit all den hinzu gekommenen "toten Punkten" umgegangen?

Ursprünglich war der Break-Even-Point, der ja salopp als "toter Punkt" eingedeutscht wurde, ein reiner Wirtschafts-Begriff. Die Situation eines Betriebs, in der er die Verlustzone verlässt, aber noch keinen Gewinn macht. Dann kamen begrifflich der Sport, die persönlichen Tiefs und die Sackgassen bei diffiziler Forschung hinzu.

Richtig heftig wird das herum Eiern, wenn die Politik nicht mehr weiter weiß und den "toten Punkt" auf dem sie kämpferisch zu lange ausharrte, in beide Richtungen mystifiziert.

Gerade ist ja im Bundestag die Debatte um den Haushalt für das kommende Jahr entbrannt. Über dem steht dennoch auch in den nächsten Jahren die ominöse, unverrückbare "Schwarze Null". Der Begriff ist ja wirklich lächerlich, denn nur weil keine weiteren Schulden aufgenommen werden, die Staatsverchuldung ja nicht wirklich kleiner wird. Immerhin investiert die Bundesrepublik aus laufenden Einnahmen rund 43 Milliarden. Was ja kein Pappen-Stiel ist, aber der Opposition natürlich nicht genug.

Die Alternative zum Null-Wachstum wäre immer die Plus-Schrumpfung, die uns die Automobilkonzerne gerade ankündigen. Wegen der Aufdeckung ihrer Diesel-Abgas-Schurkereien rächen sie sich nun am Arbeitsmarkt, indem sie derzeit Beschäftigte demnächst im Quantum einer Großstadt freisetzen...

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Weil Trump so auf die NATO prügelt, ist für den Geschmack eines Pazifisten - wie ich einer bin - die krasse Erhöhung des Wehr-Etats zu Gunsten der Kanzler-Kandidatin in spe und jetzigen Verteidigungsministerin AKK der einzige Dorn im Auge. Das zusätzliche K in ihrem Kürzel macht ja aus der Phrasendrescherin noch keine Kalaschnikow, die den"toten Punkt" der Bundeswehr verschieben könnte. Dass sie nicht "wehrbereit" ist, hätte ja allemal den Vorteil, dass sie von den Desperados unter den Bündnis-Partnern nicht wirklich effektiv in deren Abenteuer hinein gezogen werden könnte.

Man wünschte der Politik manchmal, sie könne durch Doping - wie das im Sport gemacht wird - "tote Punkte" überwinden. Die weltweiten Patt-Situationen wie in den USA, Großbritannien oder dem Gefährdungs-Konglomerat Naher Osten zeigen jedoch: Solche "toten Punkte" töten ohne Sinn und Verstand weiter  Menschen oder vertreiben sie aus zerstörter Heimat.

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