Montag, 18. November 2019

Freiheit - wie er sie meint

Eine echte Wohltat war das heute früh. Mal keine Headline über Donald Trump auf den Nachrichten-Portalen. Seit Tagen denke ich mir, dass Druck auch nicht mehr das ist, was Physik und Psychologie hergeben. Da muss vielleicht eine neue Definition her. Denn wie kann es sein, dass in den letzten drei Wochen kaum eine Meldung formuliert wurde, die nicht fand, dass sich der Druck auf den Amerikanischen Präsidenten weiter erhöht hat.

Bei soviel Druck müsste der kupferfarbene Redneck doch langsam mal Wirkung zeigen...
Tut er aber nicht. Sein Name kann ja auch Furz bedeuten, was eventuell  ein Hinweis darauf ist, dass ihm so gut wie alles am Arsch vorbei geht. Was an Druck überhaupt bei ihm ankommt, furzt er gewissermaßen wie ein Überdruck-Ventil gleich wieder raus, und dabei hilft dem Aalglatten Twitter.
Hat einen ganz eigenen Antrieb,
um zum Höhenflug
anzusetzen:
Von mir veränderter ClipArt-Cartoon

Muss man sich nun vorstellen,  dass POTUS selbst mit flinken Daumen seinen Unflat ins Netz sendet? Nein, da hilft ihm schon seine willfährige Entourage. Denn multitasking ist er nicht. Und er hat ja auch behauptet, er habe gar keine Zeit, sich die öffentlichen Übertragungen der Anhörungen anzusehen.

Typisches Beispiel für seine Lügen-Taktik:
Synchron mit der Aussage der früheren US-Botschafterin in der Ukraine  twittert er - dabei sogar das Podium störend - was die für eine unfähige Person sei. Doch der Lebenslauf der Karriere-Diplomatin Marie Yovanovitch spricht eindeutig gegen die fadenscheinigen Gründe, mit denen sie Trump von ihrem Posten abberufen hat. Unde es hat ja mittlerweile fast etwas von einer Belobigung, von Trump gefeuert zu werden...Als Journalisten ihn wenig später auf diese Diskrepanz und den einmaligen Tabu-Bruch, bei der Anhörung ansprechen, konterte er zynisch: Auch ein Präsident habe eben das Recht auf eine freie Meinungsäußerung.

pixabay-pinocchio
Lügen, Verunglimpfung, Täuschung, falsche Anschuldigungen und sogar persönliche Beleidigungen gegenüber jedem, der nicht seiner Meinung ist, das ist die Freiheit, die sich dieser Präsident wie keiner seiner Vorgänger nimmt. Und er kommt damit durch, weil die einstige "silent Majority" netzfit längst ihre eigene Rüpelhaftigkeit bestätigend bei dem von ihr gewählten Präsidenten widergespiegelt sieht.

Wo der im vergleich harmlose, fiktive Präsident Frank Underwood aus der Streaming-Serie "House of Cards" komplizierte Ränke schmieden musste, wird Donald Trump in seiner Rolle als "Raging Bull" nicht nur die aussichtslosen, ihnen selbst eher schadenden Impeachment-Versuche der Demokraten weg boxen, sondern auch seine Wiederwahl schaffen. Notfalls eben wieder als Manipulator.

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