Das wohl berühmteste Albtraum-Bild hat Johann Heinrich Füssli gemalt: Nachtmahr 1802 Quelle: Wikipedia |
Aber vielleicht ist das ganz gut so, denn trotz meiner seelischen Verkorkstheit habe ich es ja irgenwie über die Runden geschafft. Und wer weiß: Die alten Träume zu lesen, verursacht vielleicht einen Rücksturz in finstere Zeiten. Natürlich habe ich versucht, die bizarrsten der Träume zu malen. Aber an die bedrohliche Farbigkeit und deren sphärische Stimmung reichten meine Fähigkeiten nicht heran. Ausgerechnet mein langjähriger Artdirector, der überhaupt nichts von meinen Bildern hielt, sicherte sich einen Menschen-Strudel, in dem nackte Menschen verschwanden, die körperlich Ähnlichkeiten mit den Opfern auf Hieronymus Boschs Weltgerichts-Triptychon hatten.
http://www.akademiegalerie.at/de/Sammlung/Das%20Weltgerichts-%20triptychon%20von%20Hieronymus%20Bosch/mehr%20zum%20Altar
Nur eines meiner Albtraum-Bilder hat überlebt: L'Absinthe 1986 Oil on Canvas |
Ein paar Tage im Sommer - ich schrieb schon drüber - suchten mich Refrains von grausigen Deutschen Schlagern heim. Jetzt mit dem schwindenden Licht sind es Orte mit komplizierten Namen oder Menschen mit Einfluss, die ich vor langer Zeit traf. Was gewissermaßen Sehnsucht aber nicht Wehmut erzeugt.
Leserinnen und Lesern, denen es vielleicht genauso geht, kann ich nur empfehlen, sich an den Computer zu setzen und Bruchstücke der Träume begrifflich in die Suchmaschine einzugeben. Das bringt mitunter nicht nur Klarheit, sondern macht Zusammenhänge bei längst Vergessenem deutlich. - Selbst wenn mit den Jahren das Langzeit-Gedächtnis besser funktioniert als das Erinnern an Dinge, die erst vor kurzem geschehen sind... Ich lasse mich dann auf eine regelrechte Geister-Suche ein, die mich immer mehr in ihren Bann zieht und - wie heute - den ganzen Vormittag dauern kann.
Mary Shelley und ihr Monster im Mondschein Quelle: womenyoushouldknow.net |
So weit kommt es hoffentlich bei mir nicht. (siehe mein Gemälde oben). Und wenn, werde ich dann solchen Posts den Satz vorausschicken, den ich einmal in der Horror-Abteilung einer Londoner Buchhandlung über den Regalen gelesen habe;
Remember and beware that you read those Stories at your own risk!
Denkt daran und seid gefasst, dass ihr diese Geschichten auf eigenes Risiko lest!
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