Billy Wilder Quelle: Wiki.org |
Diese Volksweisheit ist eine Verkürzung des Aphorismus von Billy Wilder (1906 bis 2002), der so köstliche Filme wie "Manche mögens heiß" gemacht hat. Auch lustig in seiner Version, aber natürlich Unsinn. Denn moralische Standards sind leider nicht fest geschrieben, sondern verändern sich immer wieder unter dem Einfluss der Mächtigen.
Bestes Beispiel: "Die Zehn Gebote". Hielte sich jeder an sie, bräuchte es im Prinzip ja keine Erlösung von dem Übel. Eine schlechter werdende Moral kann daher nur im Denken und Handeln eines Individuums zur Wirkung kommen. Wenn aber die Moral so aussieht, dass alles bei Reue von einer höheren Macht vergeben wird, kann es in den Hirnen Religion praktizierender Menschen (gemerkt wie ich der Geschlechter-Zuordnung ausgewichen bin?) zu dem Kurzschluss kommen, dass Schützlinge ruhig sexuell missbraucht werden können. Die Staatsmacht zudem kann in Form von Todesstrafen oder kriegerischen Handlungen ohne weiteres gegen das Prinzip "du sollst nicht töten" verstoßen und dabei die jeweils infrage kommende Gottheit anrufen. Jüngst glauben das ja die Jünger Allahs immer stärker, dass ihr Islam - von seiner Niederschrift in den Suren eigentlich eher friedlich ausgelegt - allein nur mit Gewalt unter die Völker gebracht werden kann.
Au weia! Aber da gibt es Suniten, Shiiten, Hamiten, Taliban, Mudjaheddin und Salafisten, und sie alle legen den Koran derart unterschiedlich aus, dass sie das zum Anlass nehmen, sich gegenseitig die Köpfe abzuschlagen. Wenn wir in die jüngste Geschichte der Menschen-Schlachterei eindringen, dann lässt sich das auf eine Essenz zurück führen: Erdöl.
Mein dennoch geschätzter Kollege und Ski-Kamerad Hansi Tross - damals Chefredakteur des ultrarechten "Münchner Merkur" und Paladin von Franz Josef Strauß -schrieb am 27. Juni 1979 angesichts der ersten Rohstoff-Verknappung und daraus folgender Fahrverbote einen Leitartikel, in dem er schwarz auf weiß formulierte, die Supermächte sollten alle Ölfelder des nahen Osten gewaltsam besetzen. Historisch faktisch betrachtet war das natürlich ein undenkbarer Gedanke - vor allem in der sozial-liberal regierten Bundesrepublik, aber angesichts seiner Predigten zu einem "Islamischen Staat" und der gegenterroristischen Machtübernahme des Ayatollah Khomeini wurde im Januar 1979 bereits der Keim für die unendliche Greul in den Wüstenboden gepflanzt.
Obwohl der US-Geheimdienst genau wusste, was der Ayatollah vorhatte, ließ man den Ur-Feind zurück nach Teheran Quelle: The Gurdian |
Der Hansi war halt ein recht aufrechter Rechter. Hätte er seherischer und philosophischer geschrieben und weniger mit dem Säbel gerasselt, und wäre der "Kalte Krieg" eher beendet worden - wer weiß, ob seine Idee nicht Fuß gefasst hätte?...
So kam es in der Folge zunächst zum unvorstellbar brutalen Bruderkrieg Iran-Irak, bei dem der Ayatollah sogar Knaben in die Fronten schickte, um Minen für die nachrückende Infantrie loszutreten. Die USA stand dabei wegen der Geschäfts-Interessen der Bush-Family ( siehe auch Michael Moore-Doku) zunächst Saddam Hussein bei, um ihm dann nach drei weiteren Öl-Kriegen den Garaus zu machen: "Mission accomplished!?"
Nein! Seit dem 9. November 2001 mutierte unser Planet zum Schlachtfeld des islamischen Terrorismus. Die Errungenschaften der EU, die Auflösung der Blöcke - alles fiel diesem Vielfronten-Krieg zum Opfer. Letztlich auch die politische Moral - sofern es die jemals gegeben hätte.
Nicht enden wollende Flüchtlingsströme Quelle: Wikipedia.org |
Kein Wunder also, dass nun auch unsere sozialen Gefüge zunehmend unmoralisch werden.
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