Samstag, 5. Oktober 2019

Zum Totlachen

Hofnarren boten in der Vergangenheit ein gewisses Regulativ zum Herrscherwahn ihrer Kaiser, Könige und Fürsten.  Aber was wird aus der Welt, wenn sich die zwei westlichen Supermächte mit den ältesten Demokratien heutzutage Clowns in den höchsten Ämtern gefallen lassen?

Bräuchte es für den Niedergang unserer Erde nicht geeignetere Henker als die beiden Frisur-Freaks. Sie sind weniger Regulativ als Katalysator - oder besser Reaktionsbeschleuniger. Es graust einen, wenn sie sich bigott geben und hauchdünne Mehrheiten als Volkeswillen interpretieren. Ein US-Parlamentarier befand, dass sich Donald Trump wohl als Ludwig XIV fühlen möchte: Dessen "L'État c'est moi" resultierte aber aus dem Zeitalter des Absolutismus, für den die Franzosen mit ihrer Revolution ein blutiges, sehr blutiges Ende wählten. Im noch nicht vollständig Vereinigten Königreich versuchte Oliver Cromwell mit ebenso viel Blutzoll seine Britische Republik als Protector nachhaltig zu machen. Er war dann am Ende wohl der einzige Staatsmann der nach seinem natürlichen Tod von den wieder erstarkten Royalisten posthum hingerichtet wurde.

Nehmen wir jetzt noch den Civil War der Amerikaner zu den historischen Überlegungen, dann weist die heutige Ausgangssituation für einen zumindest partiellen Weltuntergang verblüffende Ähnlichkeiten zu jenen "brenzlichen" Situationen auf. Nun ist aber die Historie ja voll von Herrschern, die psychische Auffälligkeiten aufwiesen und dennoch von Teilen ihrer Völker vergöttert wurden. Keiner von denen hatte aber einen Finger am Atom-Buzzer oder gar ein Medium an der Hand , das binnen Sekunden das Weltenrund mit ihren Hirnrissigkeiten versorgte.

Trump und Johnson haben längst erkannt, dass sie mit Tweets so manipulieren können, dass der freien Presse nichts anderes übrig bleibt, als immer nur hinterher zu dackeln, wenn die Lunte längst gelegt ist, und sich der groteske Unsinn in den Hirnen der Gläubigen als Sprengstoff bereits festgesetzt hat.

Was waren das och für Zeiten, als Bismarck die legendäre "Emser Depesche" quasi noch von Hand aus dem Text einer Presseverlautbarung fälschen und damit  bewusst den Deutsch-Französischen Krieg (1870 bis 1871) auslösen konnte. Heute twittern all die Politik-Unholde ungebremst los. Jede ihrer Blähungen geht viral und dabei können sie sich  wie Gott fühlen, weil der Tweet die neue Allmacht im Universum darstellt. Jedes spätere Aufgreifen der Thematik multipliziert die vom Verfasser gewünschte Aufmerksamkeit. Denn letztlich ist die Beweislage immer diffus - wie in der Ukraine-Affäre oder bei der Frage, ob Johnson seine Queen über seine Aussichten für den Brexit schlichtweg belogen hat...

Trump und Johnson sind "Bestseller". sie verkaufen weltweit Auflage und Sendezeit für die Werbung. Selbst wenn beide in unseren Medien immer nur karikiert werden. Was ja auch zur Meinungsbildung der Dummen beiträgt: "Unser Präsident lässt medial die verhassten Puppen tanzen? Dann muss er ein Guter sein." "Unser Premier-Minister verfolgt stur gegen alle Prinzipien und britische Traditionen des Umgangs seinen Weg,? Dann muss er wohl recht haben"
Claus Deutelmoser: "Trump Thne Snake!!!"
2019 Acryl auf Malkarton mit "paint"-Programm
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