Mittwoch, 9. Oktober 2019

Der Bestreiter der Apokalypse

Deutsche Sprache, schwere Sprache!
Diese Überschrift zu meinem Post kann ja zweierlei bedeuten: einerseits abstreiten, dass es zu einer Apokalypse kommt und andererseits, dass man alles dafür tut, ihr den Weg zu bereiten.

Für Donald Trump oder POTUS - wie ich ihn gerne nenne - ist sie passend doppeldeutig. Aber er - in seiner selbst attestierten "unvergleichlichen Weisheit" - fände das vielleicht heraus. Amerikanisches Englisch ist ja oft genau so direkt wie Deutsch:
"Eigenlob stinkt" wird so am besten mit "self-praise stinks" übersetzt. Da ich eher ein feiner Mensch sein möchte, rufe ich ihm hier - unerhört zwar - die elegantere Variante zu: "Don't blow your own trumpet - Mr. Trump!"

Ach sähe er doch das, was ich bei meinem Transfer von Ligurien nach München wahrnehmen musste. Aber das kann einer ja nicht,  der mit "Airforce One" kurz mal übers Wochenende zu seinen verschwenderisch bewässerten Golfplätzen nach Florida fliegt:

Wenn es weiter zu wenig regnet und zu heiß ist, geht uns das Wasser aus, das in Tornados und Sturmfluten andernorts Tod und Verwüstung bringt.
Auf unserer "Heimfahrt" hatte der Po  große Kiesbänke frei gelegt, und der Ticino  auf dem Weg zum San Bernardino - normalerweise ein reißendes Wildwasser - kam als verblockte Pinkelrinne daher. Kein Wunder, denn alle Wasserfälle, die diese Fahrt in den vergangenen Jahren so reizvoll gemacht haben, tröpfelten nur noch oder waren gänzlich oder fast ausgetrocknet. - Wie der Stausee kurz vor dem Tunnel für den es wohl  zu wenig Schmelzwasser als folge des niederschlagsarmen Winters gegeben hat. Der wirkte wie abgelassen. Auch auf der anderen Seite des Hauptkammes war es mit dem Wasserständen nicht viel besser. Vater Rhein war allenfalls noch ein "Väterchen" und hätte noch mehr Schrecken ausgelöst, wäre er auf seinem Weg zum Bodensee nicht so eingedämmt.

Nur wer bereit ist, genau hinzusehen, konnte zu diesem Zeitpunkt im noch kaum gefärbten September-Wald des nördlichen Allgäus deutlich zunehmend die kahlen Kronen sehen...
Wenn der Wald gestorben ist, merkt das weder Mensch noch Tier...
"Waldsterben", Wutbild in Acryl auf Mal-Karton
Claus Deutelmoser 2019

Jetzt prasselt hier seit einigen Tagen - von Wolkenlöchern wie im April unterbrochen - schwerer Regen aufs Glashaus. Nur mit den Oktoberfest-Wirten hatte Petrus mal wieder Nachsicht und bescherte denen ein tolles Geschäft. Soll es doch so sein! Am offenen Grab zu tanzen, ist allemal besser, als sich passiv dem Schicksal zu ergeben. Denn mehr bleibt dem Wahlvolk ja offenbar nicht, wenn Politiker in aller Öffentlichkeit ihre Macht- und Lobby-Spielchen spielen.

Ein Klima-Päckchen bis 2030 soll uns gegenwärtig ein ABC-Pflaster auf die ängstlichen Seelen sein . Für meinen Enkel aber heißt das dann  - so er von anderen Katastrophen hoffentlich verschont bleibt - ein Leben mit der Erinnerung an Natur, wie es sie in seinem Erwachsenen-Leben wohl nicht mehr geben wird.

Wehe Welt, wenn wir nicht langsam wissen, was wir wollen!
Meine einst jüngeren Leser, die mich seit ihrer Kindheit kennen und längst selbst Väter sind, werden mit vorwerfen, dass ich als Vielflieger im Dienst des Fern-Tourismus und als Promoter des Skisports erheblich zur Zerstörung unserer Erde beigetragen habe. Und sie haben recht. Mein mea culpa verschaffte mir daher keine "Absolution". Wie auch - als Ungläubiger.

Mag sein, dass die weltweit von Anfang an negative Presse gegen den POTUS Trump so getriggert hat, dass er die Erde nun nur noch zerstört seiner Nachwelt hinterlassen will. So viel Wahnwitz ist ihm nach jüngsten Äußerungen durchaus zuzutrauen. Als Pazifist bin ich natürlich gegen gewaltsame Lösungen, aber eine Überschrift die so  wie die unten lautete, könnte mir schon mal gefallen:

"Donald Trump - beim Versuch auf dem Wasser zu gehen - ertrunken..."

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