Freitag, 25. Oktober 2019

Vorboten des Winters

Dass wir Europäer uns warm anziehen müssen, steht schon mal fest. Auch wenn Meteorologen einen nassen und wieder einmal zu warmen Winter vorhersagen. Aber die  menschliche Allianz der Finsternis, die Putin, Trump, Erdogan und Johnson - aus welchen Gründen auch immer - geschlossen haben, beschert uns vermutlich einen kalten Krieg, der kälter als der Tod sein könnte, wenn die EU als potenziell dritte Weltmacht weiterhin so schwächelt.

Am Wochenende wird wiedermal passend auf die Winterzeit umgestellt, die doch - lang ist's her - mal unsere Normalzeit war. Wer hatte von der Zeitumstellung eigentlich einen Nutzen?

Bei Spotify wird schon mit Hör-Beispielen für die ultimative Weihnachts-Playlist geworben, und die großen Handelsketten preisen bereits ihre Aktionen für diesen mittlerweile immer fragwürdiger werdenden Jahres-Höhepunkt an. Sind wir denn vom Geist des Erlösers überhaupt noch zu retten?

Da lobe ich mir meine eigenen Vorboten auf den kommenden Winter. Der kommt nämlich bestimmt, und wird dadurch angezeigt, dass unser Metzger von gegenüber bei seiner Anlieferung in morgendlicher Dunkelheit erstmals lange Hosen unter seinem weißen Kittel trägt.


Von vier andernorts vom Aussterben bedrohten Meisen-Arten (!) bekomme ich unter dem Fenster meiner Computer-Ecke jetzt täglich hartnäckigeren Besuch. Sie tun noch so, als pickten sie die bösen Marienkäfer von den kahlen Zweigen, um an ihre Belohnung zu erinnern. Dabei scheuchen sie aber die stinkenden Blattwanzen auf, die dann träge in die Wohnungen kriechen. Wildlife pur - mitten im Großstadt-Verkehr!

Damit das so bleibt, habe ich mit Segen unserer Hausgemeinschaft ein neues Heim für das, was im Gärtchen vom Glashaus so kreucht und fleucht angeschafft. Egal wie kalt es kommt, da wird es beizeiten ein schönes, kalte Herzen erwärmendes Gewirbel geben.


Am allerwichtigsten - kurz vor der Kälte: Eine Runde mit dem Enkel durch das bunte Treiben der Kirchweih-Dult, obwohl man sich die bald genauso wenig noch leisten kann wie das Oktoberfest, das vor 14 Tagen zu Ende gegangen ist. Eine Maß Bier 9.50, eine große Brez'n 4.50 und ein Steckerl-Fisch für 14 Euro schlugen allein für den Opa zu Buche. Für den Betrag gibt es winters im Wirtshaus schon was G'scheit's...

Ist's Wetta zur Kiata-Duid no' schee
Gibt's so boid koan guad'n Schnee.
Aba wann's Bia da scho kost zehne
Klappern's g'wiss - de oid'n Zähne
Bauernweisheit aus dem 21, Jahrhundert

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