Köstlich ist immer noch, wie sich bei der Chaos-Theorie hartnäckig das Beispiel mit dem Flügelschlag des Schmetterlings hält, der dann sich fortsetzend irgendwo auf der Welt schlussendlich zu einem Sturm führt. Gerade vor kurzem habe ich diese unsinnige Legende in einem seriösen Film wieder gehört. Unerhört!
Aber bei soviel Ignoranz traue ich mich dafür heute, meine eigenen Überlegungen zum grundsätzlichen Enstehen von Chaos darzulegen. Oder soll ich die Mehrzahl Chäa verwenden, wie sie einige Sprach-Puristen seit neuestem besserwisserisch vom Altgriechischen Wortstamm eingedeutscht ableiten?...
E. N. Lorenz 2008 t Foto: Wikipedia |
Diese Teilchen-Konstellation bei der Versuchsanordnung des Mathematikers und Meteorologen Edward N. Lorenz führte zur Fehl-Interpretation des von ihm so genannten "Schmetterlings-Effekts" |
Nein, nein, das soll ja hier Satire bleiben!
Meine Überlegungen begannen mit einer Verkehrsmeldung auf B3 - womit ich mich als bekennender Radio-Hörer - wenn auch mit Knopf im Ohr zur frühen Morgenstunde im Bett liegend via Smartphone und Internet oute.
Da war von einem Stau, die Rede, der durch einen Autofahrer verursacht worden war, der den rot-weißen Schranken-Zaun, der eine Baustelle einengte, auf einer Länge von einigen hundert Metern niedergerissen hatte. Die Bergungsarbeiten dauerten zwei Stunden. Der Stau, dem offenbar nicht zu entkommen war, hatte eine Länge von sieben Kilometern, bei dem auch keine Rettungsgasse half.
Nur Spezialgeräte konnten das Chaos beseitigen. Der Grund: Die Teile sind so sauteuer, dass sie regelrecht gegen Diebstahl verkettelt werden müssen. Ein Zwei-Meter-Stück solider Schranken-Zaun kann nämlich bis zu 1000 Euro kosten...
Nun denn. Ein paar Tage später nötigte mich meine Frau - trotz meiner enorm eingeschränkten Geh-Fähigkeit - zum freitäglichen Familien-Treffen auf den Viktualien-Markt im absoluten Zentrum der Bayrischen Landeshauptstadt.
Wir waren ja ein halbes Jahr in Italien gewesen. Da waren wir dann schon überrascht, dass es in der Innenstadt eigentlich keine planbare Route mehr gab. Aber nicht, um den Verkehr generell abzuhalten, was ja durch bezahlbare Preise des öffentlichen Nahverkehrs ein Leichtes wäre. Nein, aus den ohnehin schon engen Straßen wurden durch unzählige Schranken-Zäune Stress-Kanäle, in denen sich Autos dicht an dicht mit losgelösten Roller-Fahrern und den Radel-Rambos einen gnadenlosen Überlebenskampf lieferten.
Meine Frau fand keinen Weg, um mich am Markt abzusetzen, weil es tatsächlich keinen gab. Mein Canossa-Gang am Stock gebar, um mich von den unendlichen Schmerzen abzulenken, zweierlei:
Erstens, dass ich gerne an einem Schranken-Zaun-Hersteller oder zumindest an einem Verleih solcher Teile beteiligt wäre...
Quelle: play.mob.com |
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