Samstag, 12. Oktober 2019

Demokratie-Wagnis

Wer bei der nächsten Wahl zum Bundestag reüssieren will, der muss auch akzeptieren, dass der jeweilige Kanzler-Kandidat vom Partei-Volk in einer Urwahl bestimmt wird. Das jedenfalls wollen die jungen Erneuerer in den beiden ehemaligen Volks-Parteien CDU/CSU und SPD.

Bei der einen geht es darum das Zwangs-Erbe ihrer verdienten und wohl kaum tauglich zu ersetzenden Altkanzlerin in Persona von Frau Annegret Kramp-Karrenbauer zu umgehen. Die andere hat die Urwahl beschlossen, aber wohl nicht bedacht, dass ihre Partei im Niedergang eine derart dünne Kandidaten-Decke hat, dass - was immer bei der Urwahl zum Parteivorsitz herauskommt - der Untergang nicht verhindert wird. Allenfalls werden wirklich Fähige für Ämter in einer möglichen weiteren Koalition stark beschädigt. Olaf Scholz und  Heiko Maas (der da nicht mitmacht) wären davon betroffen, und die vermutlichst Fähigste ist dem Gerangel durch ihre Flucht ins Europäische Parlament schon entkommen: Katarina Barley.
Händchen falten, Köpfchen senken
und bloß nicht an die Urwahl denken.
Die SPD im Gedenken an einstige Größen.
Quelle: Vorwärts

Wer sich gewundert hat, wieso Friedrich Merz scheinbar lautlos in der Versenkung verschwunden ist, und Markus Söder sich als Bayerns Ministerpräsident seit Monaten so verhält als hätte er als böser Wolf nicht nur Kreide im Übermaß konsumiert, sondern auch noch grünes Zeugs nachgeschoben, den überkommt so eine Ahnung: Bringen sich da zwei über ihre jungen Partei-Recken in Position?

Was auch immer mit den Urwahlen erreicht werden soll, es macht schon vorher klar, dass in den auf uns zukommenden noch schwereren Zeiten ein fähiger Ersatz für unsere Dauer-Kanzlerin auf Dauer fehlen wird. Möge die Vorsehung uns gnädig sein.

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