Freitag, 18. Oktober 2019

Börsen beschneiden!

Gut, meine Beziehungen zur Börse haben mich immer wieder als Verlierer vom "Parkett" gehen lassen. Mein eigener Laden lief dank schneller Re-Investments in die elektronische Ausstattung so gut, dass ich mir über Geld-Anlagen in Form von Aktien und Fonds absolut keine Gedanken machen musste. Bis heute habe ich keine Ahnung, was da überhaupt abläuft, und die Berater meiner Hausbank hatten sie offenbar auch nicht, als ich schließlich quasi gezwungen war Geld "anzulegen".

Der Zeitpunkt hierzu war mit dem Jahr 2008 aber auch denkbar ungünstig. Jetzt dümpelt nur noch als Rest der Schatzsuche ein letztes US-Investment im No-Profit-Nebel, das mein bayerischer Bank-Mensch als "g'mahde Wies'n" (also todsicher) bezeichnet hatte. Immerhin bekam er  ja auch 14 Prozent meines Kapital-Einsatzes dafür, dass er mir das "Haus-Produkt" aufschwatzte...

Seitdem lasse ich die Finger von jeglichem - auch von Freunden kolportierten - Anlagetipps. Wär ja auch gar nicht mehr so viel da. Dass ich auf die Börsen der Welt deshalb nicht allzu gut zu sprechen bin, wird jeder verstehen. Dass ich dafür bin, ihre auf Spekulation begründete Herrschaft in Zeiten weltweit vernetzter Kurs-Rechner zu beschneiden beziehungsweise strafbar zu machen, vielleicht nur wenige.

Aus meiner auch historischen Sicht sind die Börsen gestützt durch die Banken unbeschadet aus den größten "Volks-Verarschungen" per se straffrei heraus gekommen. Ein paar, die es am ärgsten getrieben haben, schmoren vielleicht noch im durch Luxus-Sonderregelungen gepamperten Strafvollzug, Auch der Millionen-Zocker  und -Steuerhinterzieher Uli Hoeneß bekam ja erstaunliche Zugeständnisse und Vergünstigungen. Aber das Gros der Finanz-Haie kann sich weiter unbehelligt auf den Zynismus verlassen, nachdem Gewinne individualisiert und Verluste sozialisiert werden.

Die Deppen sind dabei die Steuerzahler, die das ausbaden, wenn die Regierung wieder einmal zur Banken-Rettung antritt und Geld zum "Nullinger" für sie bereit stellt, während es den ärmsten Kunden, die ja eigentlich das Wahlvolk ausmachen in niedrigen Zins-Zeiten zu Höchstsätzen beim Dispo erneut abgezockt wird.
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So lange das "Wachstum um jeden Preis" in der Wirtschaft und auch im Hinblick auf die Umwelt-Belastung das Maß aller Dinge bleibt, wird natürlich auch die Gier angefeuert. Und deshalb bleiben an der Börse Dinge erlaubt, die im richtigen Leben strafrechtlich verfolgt würden.

Aber so richtig wütend werde ich erst in diesen Tagen. Wenn die Welt von Potentaten in gewaltsame Auseinandersetzungen getrieben wird, vage Mehrheiten zu demokratischen Diktaturen führen und damit möglicherweise eher zur  Befriedigung und Gewinn-Maximierung von Lobbys als dem Volkswohl dienen.

Früher legte sich eine kritische Weltlage auf die Stimmung der Börsianer, so dass die an den sinkenden Aktien-Kursen abzulesen war. Seit der kurzen Baisse im vergangenen Sommer, bekomme ich den Eindruck, dass jeder stinkende Furz von "Trump-Putin-Johnson-Erdogan & Co" die Kurse zusätzlich befeuert.

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