Freitag, 8. November 2024

Was tun?

Quelle: NZZ
 Zunächst habe ich mich zum Selbstschutz nach dem 6. November in Totale Medien-Askese begeben. Erst gestern habe ich dann auch die längst fällige Abschaltung der Ampel mitbekommen. Zum einen tat ich das, weil ich das vor Selbstverliebtheit besoffene Gesicht des neuerlich zum US-Präsidenten gewählten Donald Trump nicht mehr sehen konnte. Aber vor allem auch, weil ich ja von Anfang an in meinen Posts immer prophezeit hatte, dass eine Ampel, bei der alle drei Farben zugleich aufleuchten,  nur defekt sein könne.

Quelle:Wikipedia
Als alter Allkämpfer habe ich mich gestern dennoch existenziell so gefühlt, als hätte ich den politischen Gyaku zuki zum Kopf, der die kümmerlichen Reste meines Weltbildes komplett zertrümmert hat, nicht kommen sehen. https://www.youtube.com/watch?v=jwLW2WCOr_o. So ein Gefühl hatte ich jedenfalls nur einmal, als der Große Gilbert Gruss, mit dem ich das Karate-Buch einst gemacht habe, mich beim Nachstellen des Bewegungsablaufes einmal aus Versehen nur leicht getroffen hatte. Der Schlag ist richtig gezielt nicht tödlich, führt aber für mehrere Sekunden zu totaler Benommenheit: Der Getroffene geht quasi stehend K.o.

Im wieder übertragenen Sinne könnte sich der politisch G(B)etroffene kurz schütteln und einfach so weitermachen wie vorher. Aber dann hätte keine Seite daraus etwas gelernt oder auch nicht lernen wollen: Nämlich, dass das Volk von den Rängen schon längst nicht mehr beifällig geklatscht hat!  In der Politik bleiben Angeschlagene (siehe zum Beispiel Napoleon, Adolf Hitler und Donald Trump  ) immer gefährlich, obwohl es  da historisch betrachtet dann selten zu einem "Lucky Punch" kommt; - aber eben immer zu Langzeitwirkungen. So wie unsere Politiker in diesem Schicksalsjahr miteinander umgehen, könnte es tatsächlich zu Langzeitschädigungen an der Restsubstanz unseres demokratischen Denkens kommen. Denn es gibt eben nicht mehr nur das eine Zünglein an der Waage, das in der Geschichte unserer Republik immer mal ungestraft mitten aus Koalitionen heraus an Früchten anderer Erkenntnisse lecken konnte. Es sind bei hastig vorgezogenen Neuwahlen dann möglicherweise vier oder gar fünf, die in Dreier- oder Vierer-Bündnissen auch nicht für mehr Stabilität sorgten. Wobei die Zunge der AfD ja immer größer und gieriger aus ihrem gruseligen Rachen hervor schießt. Es wird also durch sie - wie schon  im Osten deutlich  - bald noch schwieriger zumindest einfache Mehrheiten  zu erlangen.
Was tun?

In meinem Alter kann ich mich ja nicht mehr radikalisieren. Vielleicht schaffe ich es ja nicht mal mehr Donald Trumps zweite Amtszeit zu überleben, oder werde von einer kommenden Deutschen Regierung per Dekret daran gehindert, meine freie Meinungsäußerung in meinen Blogs auszuleben (siehe auch die zunehmende Medienkontrolle im der derzeit noch faschistischen Achtsamkeit Italiens...https://www.arte.tv/de/videos/120242-000-A/italien-angriffe-auf-die-pressefreiheit/)...

Wie gut, dass ich immer alles mitgemacht habe; -  nicht nur Kurse zur Selbstverteidigung, sondern auch für die Selbstfindung bei einem Zen-Sensei. Der hatte die gute Idee "der kleinen Welten" und sagte zu mir in etwa:

"Wenn sich die Welt aus Deinem Universum nicht mehr so dreht, wie Du es erwarten magst, dann schaffe Die kleine, heile Welten, die Du allein für dich erreichen kannst."

Und plopp da war schon die erste beim Frühstück im Glas-Erker:
Seit vier Jahren folgt hier eine Generation unserer "Kreuzungs-Krähen" der nächsten. Brüten tun sie vor unseren Fenstern hoch oben in der Robinie, aber für die kulinarische Verköstigung des schlauen Feder-Viehs sorgt die Metzgerin unseres Vertrauens schräg gegenüber.
Die kleine Person im weißen Kittel muss nur mit Brotzeit-Resten vor die Ladentür treten, schon flattern die schwarzen Gourmets von nahen Verkehrsschildern als Zwischenstation direkt zum unter freundlichem Geplauder bereiteten Futterplatz unter der Treppe des Nachbarhauses.  Was für eine beruhigende Kontinuität im Zeiten der Inkonstanz.

P.S. Ökologisch ist dieses Anfüttern übrigens nicht bedenklich, denn es hat dazu geführt, dass sich die einst viel zu hohe Zahl von Tauben in der Nachbarschaft deutlich verringert hat..

Foto: Claus Deutelmoser


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